„Pinkel-Gate“ und Ekel-Hochzeit im „Dschungelcamp“

Mit einer Ekelhochzeit und dem "Pinkel-Gate" erzielt das "Dschungelcamp" auch ohne Moderator Dirk Bach bei der Premierensendung Rekordquoten.
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Die Dschungel-Hochzeit: Die Bilder von der ersten Prüfung
(c) RTL / Stefan Menne Die Dschungel-Hochzeit: Die Bilder von der ersten Prüfung

Mit einer Ekelhochzeit und dem "Pinkel-Gate" erzielt das Dschungelcamp auch ohne Moderator Dirk Bach bei der Premierensendung Rekordquoten.

Berlin (dapd). Helmut Berger sorgte für den ersten Streit im „Dschungelcamp“: Die Schauspiel-Legende hatte es nicht für nötig befunden, die offizielle Dschungel-Toilette aufzusuchen und sich im Freien erleichtert. Drag-Queen Olivia Jones wollte ihn noch zurückhalten, ließ ihn dann aber gewähren: „Du bist unser Weltstar, also darfst Du auch hier hinpinkeln“. Die anderen Teilnehmer sahen den Regelverstoß nicht so locker und fürchteten Strafen für das Kollektiv – Willkommen im „Dschungelcamp“ 2013.

Elf Kandidaten sind zur siebten Staffel der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ wieder in den australischen Dschungel gereist, um sich 16 Tage lang rund um die Uhr von Kameras beobachten zu lassen und zahlreiche Ekelprüfungen zu absolvieren. Am Ende darf sich einer von ihnen „Dschungelkönig“ nennen.

Das Zuschauerinteresse an der Premierensendung war so groß wie nie zuvor: Insgesamt 7,77 Millionen Zuschauer ab drei Jahren schauten nach Senderangaben rein. Der Marktanteil lag bei 27,7 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es gar 39,8 Prozent oder 4,58 Millionen Menschen. Damit überbot die diesjährige „Dschungelcamp“-Premiere sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den jungen Zuschauern die Auftaktsendungen der bisherigen Staffeln.

Dabei musste Moderatorin Sonja Zietlow in diesem Jahr erstmals ohne ihren Kollegen Dirk Bach die scharfzüngige Zuchtmeisterin geben. Ihr kongenialer Partner war Anfang Oktober überraschend gestorben. Bachs Nachfolger Daniel Hartwich löste seine Aufgabe souverän – auch wenn nicht jeder der einstudierten Gags über die Erfolgs- und Bedeutungslosigkeit der Kandidaten zündete. Zietlow überspielte den Verlust zunächst mit einigen Gags. Er müsse sich seinen Platz erst erarbeiten, blaffte sie etwa ihren neuen Kollegen an und schob ein „Du darfst Dich auf Dirks Platz setzen“ hinterher.

Gescheiterte Stars und Casting-Sternchen

Wie in den vergangenen Jahren ließen sich ehemalige und gescheiterte Stars und Sternchen von der Gage und dem Millionen-Publikum locken. Zu den prominentesten Kandidaten gehören neben Berger und Jones der Sänger Patrick Nuo sowie die Schauspielerinnen Claudelle Deckert und Allegra Curtis. Sie wolle beweisen, dass sie nicht nur berühmte Eltern hat, sagte die Tochter des Schauspieler-Ehepaars Tony Curtis und Christine Kaufmann. Deckert, die vor allem als gewiefte Rechtsanwältin aus der RTL-Soap „Unter Uns“ bekannt ist, hofft, „einfach mal anders wahrgenommen zu werden“.

Für Casting-Sänger Joey Heindle ist die Sendung einfach eine „fette Herausforderung“. Erstmals reisten auch ein Ex-Verbrecher und die Mutter eines C-Promis ins Camp: Arno Funke machte in den 90ern als Kaufhaus-Erpresser „Dagobert“ Schlagzeilen, Iris Klein verdankt den Dschungel-Aufenthalt ihrer Tochter, dem Fernsehsternchen Daniela Katzenberger. Auch in diesem Jahr hat sich RTL wieder allerlei Gemeinheiten ausgedacht: Anstatt ihre letzte Nacht vor dem Dschungel auf einer Luxusyacht zu genießen, wurden sechs Teilnehmer vorzeitig ins Camp geflogen.

„Ich habe noch nicht gepackt“, protestierte Berger erfolglos. Auch Model Fiona Erdmann war entsetzt. „Ich hab' so viel zu tun, Ich kann jetzt nicht gehen“, klagte sie. Im Urwald flossen sogleich die ersten Tränen. Deckert sorgte sich um ihre Ohrringe und auch Fiona wollte ihren Ohrschmuck nicht ablegen, stellte sich dann aber der Realität. „Es wird bestimmt noch viel beschissener“, prophezeite sie und sollte recht behalten: Wenig später durfte die 24-Jährige mit Heindle zur ersten Prüfung antreten.

Bei der „Dschungelhochzeit“ mussten beide Riesenkakerlaken in den Mund nehmen und glibberige Torte mit Mehlwürmern, Kakerlaken und Grillen herunterwürgen. Am Ende ergatterte das Hochzeitspaar acht Sterne, was für Begeisterung im Camp sorgte.

Dort waren die Rollen im Übrigen sehr schnell verteilt: Olivia Jones wurde zur „Heimleiterin“ erkoren, Joey gab den Klassenclown. Patrick Nuo zeigte sich äußerst kontaktfreudig und der aufgedrehte Gonzales profilierte sich als Nervensäge.

Es wird wieder munter gelästert

Und wie gewohnt wurde schon in den ersten Folge kräftig gelästert: Klein unterstellte Fiona Essstörungen, Olivia Jones war genervt von Silvas „Overacting“. Auch Ex-„Bachelor“-Kandidatin Georgina erfüllte zuverlässig die ihr zugedachte Rolle als Zicke. „Ich bin nicht teamfähig“, gab sie zu Protokoll und stänkerte los: Curtis habe zwar „zwei super A-Promi-Eltern, von ihr hab ich aber noch nichts gehört“.

Fiona wiederum gehe über Leichen. Die so Geschmähte konterte kühl: Georgina solle sich ruhig „ihr Maul zerreißen“. Dem Ex-Erpresser Funke, der inzwischen als Karikaturist arbeitet, fällt offenbar die Rolle des Intellektuellen zu, denn, begründete Hartwich, der 62-Jährige beherrsche sowohl Haupt- und Nebensatz als auch den Sprengsatz. Nun ja. Funke jedenfalls selbst meldete sich nur selten zu Wort und beobachtete das aufgeregte Treiben der Bussi-Gesellschaft argwöhnisch. „Alkohol war für mich heute sehr wichtig bei diesem Treffen“, sagte er nach dem Abendessen auf der Yacht.

Auch Berger, über dessen Alkoholproblem die meisten Zoten gerissen wurden, hielt sich nach dem „Pinkel-Gate“ (Hartwich) vornehm zurück. Und überhaupt wurde er von seinen Mitbewohnern offenbar als Pflegefall anerkannt. Beim zweiten Mal führte ihn Olivia Jones persönlich zur Toilette. „Er wird es nicht noch mal machen“, versprach sie dem Rest der Gruppe.

Am Ende der ersten Folge wurde es dann doch noch sentimental: Ein kurzer Zusammenschnitt erinnerte an Ex-Moderator Dirk Bach. Der mit getragener Musik unterlegte Rückblick kam zum Glück ganz ohne Kommentar aus.

 

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