Nach "App - Der Film" und "Quizduell": So interaktiv wird das Fernsehen

Ein zweiter Bildschirm neben dem TV-Gerät ist angesagt. Doch mit Laptop, Tablet und Konsorten lassen sich nicht nur Tweets verschicken oder Facebook-Einträge begutachten. Das Stichwort heißt "Second Screen Experience" - und das ist damit gemeint.
(wue/spot) |
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Hannah Hoekstra und Matthijs van de Sande Bakhuyzen in einer Szene aus "App"
ZDF / Ray van der Bas Hannah Hoekstra und Matthijs van de Sande Bakhuyzen in einer Szene aus "App"

Berlin - Wie schon bei Videospielen wird in der nahen Zukunft das Schlagwort "Second Screen"-Erfahrung wohl auch für das Fernsehen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Gemeint ist grundsätzlich die Nutzung eines zweiten Bildschirms neben dem Fernsehgerät - also zum Beispiel mit dem Handy twittern, während man sich einen Film ansieht. Aktuell bezeichnet der Begriff aber meist eine speziellere Nutzung des Zweitgeräts.

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Ein Beispiel aus dem Videospiel-Sektor: Das Ende 2013 erschienene Piraten-Game "Assassin's Creed IV: Black Flag" bekam kurz nach Erscheinen eine sogenannte "Companion"-App spendiert. Wer diese auf einem iOS- oder Android-Gerät installiert und mit dem Spiel synchronisiert, der kann simultan auf dem Fernseher oder PC-Monitor zocken und auf dem Zweitgerät eine Weltkarte, Schatzkarten und dergleichen mehr ansehen. Ebenso ist es möglich auf iPad und Co. Fortschrittsstatistiken aus dem Spiel zu überblicken. Einen ähnlichen Schritt geht nun seit Kurzem auch die deutsche Fernsehlandschaft.

Nach heftigen anfänglichen Startschwierigkeiten ist das Vorabend-"Quizduell" in der ARD die erste Wissenssendung ihrer Art. Während im Studio eine Gruppe aus vier Spielern unterschiedlichste Fragen beantwortet, spielt seit Mitte der vergangenen Woche theoretisch ganz Deutschland gegen die Kandidaten. Jeder Smartphone-Nutzer kann sich die entsprechende iOS- und Android-App herunterladen und gegen die Studio-Gäste antreten. In Blöcken beantworten derzeit zwischen 40.000 und 150.000 Handy-User Fragen aus Kategorien wie "Zeugen der Zeit" oder "Draußen im Grünen", nachdem die Zuschauer anfangs überhaupt nicht teilnehmen konnten.

Am Montagabend startete nun auch das ZDF einen "Second Screen"-Versuch, mit dem Thriller "App" - und war damit für Senderverhältnisse recht erfolgreich. Wie die Medienseite "Meedia" berichtet, konnte das ZDF in der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 10,2 Prozent verbuchen. Ein guter Wert, liegt der Durchschnitt in dieser Zuschauergruppe laut dem Bericht bei nur 6,3 Prozent.

In dem niederländischen Thriller kämpft die Studentin Anna gegen eine App mit dem Namen "Iris", die sich selbständig auf ihrem Telefon installiert hat. Iris, natürlich eine Anspielung auf Apples Spracherkennung "Siri", mischt sich ungewollt in Annas Leben ein und stellt dieses auf den Kopf. So mittelmäßig der Film in Sachen Handlung und Dramaturgie daherkommt, so neuartig ist die hiesige Verwendung des zweiten Bildschirms im Fernsehformat. Eine kostenlose iOS- und Android-App zum Streifen lässt den Zuschauer unter anderem an bestimmten Stellen einen Blick darauf erhaschen, was simultan in einem Nebenraum passiert, der nicht auf dem Fernseher zu sehen ist.

Ob sich das Prinzip des Zweitbildschirms auf Dauer durchsetzen wird, das muss sich natürlich erst noch zeigen. Nichtsdestotrotz: Der "Second Screen" ist in, und darum wird das Display-Duo auch in naher Zukunft noch vermehrt Anwendung finden - mit ziemlicher Sicherheit.

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