Musikantenstadl vor dem Aus?
Schweizer Zeitschriften behaupten, 2014 sei Schluss mit Andy Borgs Volksmusikshow. Der Bayerische Rundfunk dementiert das.
Im Jahr 2014 sei Schluss, meldeten Schweizer Fernsehzeitschriften. Der „Musikantenstadl“ werde eingestellt, weil der Bayerische Rundfunk nicht mehr an die Sendung glaube, hieß es mit Berufung auf Gerüchte, die angeblich innerhalb der ARD kursieren.
Wahr an der Geschichte ist anscheinend nur, dass die drei Kooperationspartner BR, ORF und das Schweizer Fernsehen am Rande der letzen Folge in Innsbruck eine Verlängerung ihrer Zusammenarbeit bis Ende 2014 vereinbart haben. Ein Aus für die Sendung dementierte der Bayerische Rundfunk gestern heftig: „Wir haben keine Ambitionen, auf eine so erfolgreiche Marke wie den Musikantenstadl zu verzichten“. Richtig sei hingegen, permanent an Veränderungen und Weiterentwicklungen gearbeitet werde.
Richtig ist allerdings auch, dass die Öffentlich-Rechtlichen innerhalb einer Verjüngungskur ihre Schunkelshows deutlich verringert haben. Der MDR verzichtet 2013 auf seine alljährige „Krone der Volksmusik“, stattdessen zeigt Das Erste kurz nach Jahresbeginn lieber die Spielshow „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume. Moderator im Musikantenstadl bleibt Andy Borg (52), der 2006 das Erbe von Karl Moik (74) antrat. Und 2014 nimmt sich der Stadl noch einmal Großes vor: Nach Auslandseinsätzen in Toronto, Melbourne, Kapstadt, Orlando, China, der Karibik und Dubai gastiert die Show im Oktober 2014 im indischen Jaipur. In Innsbruck machte sich deshalb der Botschafter Indiens in Österreich, Ramachandran Swaminathan, ein Bild von der Musikshow.
Im Jahr 2012 sahen durchschnittlich 4,58 Millionen zu. Das ist keine Traumquote. Und in der besonders attraktiven Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten gerade mal 360000 Zuschauer ein. Die 600 Millionen Chinesen, die 1999 vor dem Fernseher saßen, sind da nicht unbedingt ein Trost.
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