Münchner Prosecco-Friseur Raphael Brecht bekommt Sponsoring-Anfrage

Der Münchner Raphael Brecht (22) gewinnt bei "Wer wird Millionär" und wird zum Publikumsliebling.
von  Kimberly Hagen
Raphael Brecht war am Freitag bei Günther Jauchs "Wer wird Millionär?" zusehen.
Raphael Brecht war am Freitag bei Günther Jauchs "Wer wird Millionär?" zusehen. © RTL

Der Münchner Raphael Brecht (22) gewinnt bei "Wer wird Millionär" 16.000 Euro und wird zum Publikumsliebling.

Er umarmt den Moderator, bestellt einen Prosecco und lässt Fragen zur Nebensache werden. In der AZ spricht Raphael Brecht über den TV-Auftritt, der sein Leben gerade hairlich durcheinanderwirbelt.

Als er es nach 6,61 Sekunden auf den heißen Stuhl schafft und vor den laufenden RTL-Kameras erstmal spontan Günther Jauch um den Hals fällt, da hat er schon halb gewonnen – zumindest wenn es um die Gunst des Publikums geht: Der Münchner Friseur Raphael Brecht (22), der sonst bei Lippert’s Friseure arbeitet, sorgte am Freitagabend bei "Wer wird Millionär" für beste Unterhaltung. 16.000 Euro hat er sich erraten, doch das war eher nebensächlich. Vor Aufregung exte er zwei Wassergläser weg, bis er Prosecco orderte und den auch serviert bekam. Nicht nur Jauch schloss den Gesellen sofort in sein Herz.

AZ: Lieber Herr Brecht, über vier Millionen Menschen haben Sie bei "Wer wird Millionär" gesehen, das Internet feiert sie als lustigen "Prosecco-Friseur" – wie haben Sie die Sendung und sich selbst gesehen?
RAPHAEL BRECHT:
Mit meiner Familie, Freunden, Jauch-Wein und natürlich auch Prosecco. Mein Handy vibrierte non-stop, die Seite von Lippert’s Friseure ist eine halbe Stunde lang zusammengebrochen, Hunderte Menschen haben mich angeschrieben. Freunde, Verwandte, aber auch viele Fremde. Ein Wahnsinn. Es ist alles noch so unwirklich. Das Feedback ist echt gigantisch und dabei zu 99 Prozent positiv, das berührt mich sehr. Ich bin richtig glücklich, dass ich den Menschen so viel Spaß gebracht habe.

Ärgert es Sie im Nachhinein, dass Sie bei eher leichten Fragen auf dem Schlauch standen und Joker unnötig verbraucht haben?
Ach, nein. Ich habe versucht, ich selbst zu sein. Da war nichts gespielt. Ich kann jetzt eh nix mehr ändern, und deshalb will ich mich auch nicht ärgern. Sicher habe ich mich manchmal zu schnell entschieden, auf Nummer sicher mit einem Joker zu gehen. Aber man ist da wie in Trance, handelt instinktiv.

Wie bei der spontanen Umarmung?
Genau. Ich saß zwischen den anderen Kandidaten, wollte es unbedingt auf den sogenannten heißen Stuhl zu Herrn Jauch schaffen. Aber ich habe nicht damit gerechnet. Als dann mein Name fiel, hatte ich einen Kurzschluss im Kopf. Ich habe nur noch unzählige Scheinwerfer gesehen, die mich anstrahlten, dazu der laute Applaus des Publikums – ich war so mega-froh und glücklich, dass ich Herrn Jauch drücken wollte.

Und danach ging es mit dem Lampenfieber?
Naja, bei den ersten Fragen war ich total nervös. Ich dachte, ich kippe um oder muss mich übergeben. Also habe ich immerzu Wasser in mich geschüttet. Aus Spaß bestellte ich den Prosecco, den ich dann ja tatsächlich bekam. Das hat meine Nerven ein bisserl beruhigt.

Prosseco-Frisur wird in München erkannt

Jetzt sind Sie der Prosecco-Friseur...
...wirklich unglaublich. Die erste Prosecco-Firma hat sich schon bei mir wegen einer Sponsoring-Anfrage gemeldet.

Wie ist sonst die Resonanz?
Wildfremde Menschen drehen sich auf der Straße zu mir um, fragen, ob ich der Friseur aus dem Fernsehen bin. Am Samstag stand ich im Laden, alle Kundinnen wollten natürlich über nichts anderes reden.

Was wollen alle wissen?
Wie der Herr Jauch so ist. Und wie man es zu "Wer wird Millionär" schafft.

Lippert's Friseure: Günther Jauch ist eingeladen

Was antworten Sie?
Herr Jauch ist supersympathisch. Nach der Sendung haben wir uns noch sehr nett unterhalten, die Einladung von mir zu einem Haarschnitt steht. Er meinte, dass er oft in München sei und gerne mal vorbeikommt.

Und wie schafft man es zu "Wer wird Millionär"?
Ich habe mich im Herbst ganz normal per E-Mail beworben. Danach musste ich ein Video von mir schicken, damit die Verantwortlichen sehen können, wie ich so bin. Plötzlich kam die Einladung und ich dachte, ich flippe aus.

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Mein Vater hat mir Atlanten hingelegt, die ich stundenlang durchgeblättert habe, damit ich weiß, welche Länder an Bolivien grenzen und so Zeug. Leider kam das alles nicht dran.

Was machen Sie mit Ihrem Gewinn? "Fett shoppen", wie Sie es angekündigt haben?
Ich hab jetzt erst mal alles auf die Seite gelegt. Herr Jauch hat schon recht: Einmal die Maximilianstraße runter – und man ist pleite.

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