"Mord ist die beste Medizin" - Tatort-Kritik von Ponkie
Am Sonntagabend zeigte die ARD den neuen Fall des Münsteraner Tatort-Duos Boerne und Thiel. Die AZ-Kritik von Ponkie.
München - Die Münsteraner Kripo-Helden Professor Boerne (Jan Josef Liefers) und Kommissar Thiel (Axel Prahl) sind bekanntlich die Klassenclowns auf dem gesamtdeutschen Tatort-Schulhof: Der zickige Spruchblasen-Akademiker und elitäre Spinner neben dem schlauen Muskelprotz mit der Unterschicht-Denke. Sie sorgen für jene schwefelgelbe Atmosphäre, in der Pathologen neben der Leiche cool in ihre Frühstückssemmel beißen.
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Auch in dem Münster-Krimi „Mord ist die beste Medizin“ (Buch: Dorothee Schön, Regie: Thomas Jauch, ARD/WDR) hat man es, auf den Spuren Wilsbergs, gern satirisch schrill und verlässt sich darauf, dass Liefers gehörig seinem Affen Zucker gibt. Der schnüffelt notfalls als Klinikpatient im Nachthemd durch fremde Labors und Apotheken.
Auch seine Mitpatienten sind Ulk-Onkels aus dem Witzeerzähler-Fundus und erfüllen die Erwartungen des Publikums auf Exzentriker-Späße aus der idyllischen Klassengesellschaft. Eine Bildungsbürger-Spaßvogelposse zur Zeitgeist-Entschärfung – der regionale Münster-Schnaps zum makabren Sargdeckel-Meeting.
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