Marco, Mola, Wendler: Darum sind sie Weicheier

Ich Tarzan, Du Jane?
Tja, also wenn man sich im aktuellen Dschungel umschaut, scheint der Tarzan-Typ ziemlich ausgestorben.
Selbst die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich staunten zuletzt, wie mutlos sich Mützen-Mann Marco, immerhin ein studierter Mediziner, bei der Essensprüfung schlug. Nicht mal probieren wollte er die Mehlwürmer und Penis-Stückchen. Für Melanie kein Problem. Hätte es die Zeit erlaubt, hätte sie Marco das Ekel-Essen sicher gerne noch mütterlich vorgekaut.
So weit kam es dann aber doch nicht, dafür musste Marco Angelini anschließend noch am Lagerfeuer von den anderen Campern getröstet werden.
Oh, mei. Knapp acht Millionen Zuschauer vorm Bildschirm dürften sich gefragt haben: Was ist denn nur mit den Männern los? Warum werden sie im Dschungel zu Memmen?
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Den Anfang machte der Wendler. Benebelt von sich selbst, seinem singenden Parfum oder den fehlenden Hygiene-Bedingungen – so zumindest sein offizielles Ausstieg-Argument – kratzte er schnell die Kakerlaken-Kurve. Nur um ein paar Gläser Schampus später wieder darum zu betteln, zurück zu dürfen. RTL erlaubte das glücklicherweise nicht.
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Kaum Michael Wendler weg, machte sich Mola Adebisi immer unbeliebter. Sein persönlicher Tiefpunkt: Die gemeinsame Prüfung mit Larissa, die im Internet mittlerweile eigene Fan-Foren hat, brach er mit schmerzverzerrtem Gesicht ab. Diese fiesen Stromschläge! Diese gemeinen Tiere! Aua! Alles viel zu viel. Dass Larissa viel mehr schuften musste, übersah der einstige „Viva“-Moderator natürlich. Also: Sind die Frauen taffer und tapferer?
Die Münchner Diplom-Psychologin Dorothea Böhm erklärt’s: „Frauen sind belastbarer – und das liegt jetzt nicht nur am Kinder kriegen, dass sie mehr körperlichen Schmerz aushalten können. Sie haben einfach die viel größere Angst vor einem Image-Verlust, die sie antreibt, nicht aufzugeben. Sie wollen unbedingt positiv wirken und nicht als schwache zickige Weiber rüberkommen – so werden sie ja sowieso gerne gesehen.“
Gezickt und gekreischt wird im TV-Dschungel natürlich trotzdem. Dazu meint die Psychologin: „Männer dürfen nicht weinen – so das Klischee. Frauen weinen, drehen auch mal durch, sind aber härter im Nehmen. Hinzu kommt der Zeitgeist, die Wettbewerbsseite, die alle Frauen aufgeschnuppert haben. Das heißt: Ob im Dschungelcamp oder in der Wirtschaft – Frauen müssen mehr aushalten, sich viel mehr durchbeißen und kämpfen, um es nach vorn zu schaffen. Freiwillig aufhören, ist keine Option.“
Oder wie es Larissa Marolt formulierte: „Mir tut alles weh, aber auf eine Idee bin ich noch nie gekommen: Aufzugeben, bevor es vorbei ist!“ Bunkt.