Managerin Kehm beklagt sich über "Ferndiagnosen"

Michael Schumachers Managerin spricht über den Gesundheitszustand des Ex-Formel-1-Weltmeisters
Die Managerin von Michael Schumacher, Sabine Kehm, hat "Ferndiagnosen" über den Gesundheitszustand des im Koma liegenden Formel-1-Rekordweltmeisters beklagt. "Es schalten sich leider Mediziner von außen ein", die den Zustand Schumachers "interpretieren", sagte Kehm am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Günther Jauch". Es seien Interpretationen, "die sehr an der Wirklichkeit vorbeigehen" und mit denen sich Schumachers Umfeld "jedes Mal aufs Neue" auseinandersetzen müsse.
Kleine Fortschritte, die uns Mut geben
Für die Familie wäre es gut, wenn mal Ruhe einkehren würde." Über den aktuellen Zustand Schumachers sagte Kehm, er mache "kleine Fortschritte, die machen uns sehr froh und geben uns auch Mut". "Aber es sind kleine Momente, wie bereits gesagt, der Bewusstheit und der Wachheit, und das ist per se eine gute Nachricht." Über Details wollte sich Kehm nicht äußern. "Das ist sehr privat, das geht nur die Familie etwas an", sagte sie. Sie selbst sei fast jeden Tag in Grenoble im Krankenhaus, fügte Kehm hinzu. Kehm bestätigte, dass es Versuche gab, auf der Intensivstation des Krankenhauses in Grenoble zu Schumacher vorzudringen.
Reporter geben sich als Schumachers Vater aus
Ein Reporter habe sich kurz nach dem Unfall als Priester verkleidet, ein anderer Mensch habe sich als Vater Schumachers ausgegeben. Auch sei Angehörigen anderer Patienten auf der Station Geld für Fotos von Schumacher geboten worden. Kehm begrüßte ausdrücklich die Anteilnahme der Fans, die sich in Briefen, E-Mails und durch Geschenke äußern. "Das ist ganz toll, so viel Anteilnahme ist wirklich überwältigend." Sie komme von "wohlmeinenden Menschen" und gebe "der Familie wirklich Kraft". Die Managerin hatte sich wiederholt über Spekulationen zu Schumachers Gesundheitszustand beklagt und darum gebeten, auf die offiziellen Stellungnahmen zu vertrauen. Zuletzt hatte Kehm am 4. April erklärt, Schumacher zeige "Momente des Bewusstseins und des Erwachens". Der 45-jährige passionierte Skifahrer war am 29. Dezember im Skigebiet Méribel in den französischen Alpen abseits der markierten Pisten gestürzt und mit dem Kopf auf einen Fels aufgeschlagen.