Mach's gut, Otti! AZ-Kritik zum letzten Schlachthof
Fort ist er. Nach 17 Jahren ist Schluss mit Ottis Schlachthof. Am Freitagabend flimmerte zum letzten Mal die Leucht-Reklame und die Backstein-Optik über den Schirm, füllte zum letzten Mal Fischer das Format. Otti feierte Abschied, mit zahlreichen Kollegen, einem Schuss 1860 und ganz viel Wehmut und Nostalgie.
Die Zuschauer an der Zenettistraße machten Handy-Fotos, trugen Trauer-Tag-T-Shirts mit dem letzten Sendungsdatum. Es galt TV-Abschied zu nehmen von dem 59-Jährigen, dessen Erscheinungsbild die Parkinson-Krankheit verändert, aber dessen Humor, dessen seelische Verschmitztheit sich nicht geändert hat.
Ja, es wirkte wie eine Familienfeier - sehr passend, dass Fischer zu Beginn Hesses Stufen erwähnte, diese lyrische Allzweckwaffe aller Taufen und Trauerfeiern. Hier ist Otti daheim (und eben nicht dahoam), hier kennt er jeden Wandeintrag in seiner "öffentlich-rechtlichen Zelle". Zahlreich der Reigen der Gratulanten - lauter "geistlose Gag-Amöben" (Michael Altinger), seit dem angekündigten Ausscheiden Fischers.
Fonsi Springer und Monika Gruber ließen ihn als "Koloss von Aphrodisiakos" hochleben und stießen mit 1860-Bechern und -Servietten mit ihm - sogar Löwen-Präsident Dieter Schneider war zum Gratulieren da. Wie schüttelreimte Willy Astor: "Es ist sicher: Ein Sechzger ist trotzdem ein Meisterlicher." Es feierten alle "Fishermen's Friends" und Otti verabschiedete sich mit den Worten: "Ich bin der Otti, das ist der Bayerische Rundfunk, hier war ich daheim" vom Bildschirm. Mach's gut!