Letzte Sendung von Judith Rakers: So lief der emotionale Abschied von der "Tagesschau"

Mit dem Rückzug von Judith Rakers geht bei der "Tagesschau" eine Ära zu Ende. Am Mittwoch verlas sie zum letzten Mal die ARD-Nachrichten. Wie hat sie sich bei den Zuschauern und Fans verabschiedet?
von  Sven Geißelhardt
Judith Rakers begrüßt die Zuschauer zu ihrer letzten Ausgabe der "Tagesschau".
Judith Rakers begrüßt die Zuschauer zu ihrer letzten Ausgabe der "Tagesschau". © ARD

Beinahe hätte sie die 20 Jahre bei der "Tagesschau" vollgemacht. Am 15. August 2005 saß Judith Rakers zum ersten Mal für die erfolgreiche Nachrichtensendung vor der Kamera, nun hat sie sich verabschiedet. Wie hat sie ihren Ausstand gefeiert? Gab es Blumen von der Redaktion und musste sich die 48-Jährige ein paar Tränchen verdrücken? Gab es vielleicht noch eine lustige Panne bei ihrem finalen Einsatz? Die AZ hat genau hingeschaut.

Letzter "Tagesschau"-Auftritt: Deshalb hört Judith Rakers auf

Am 16. Januar überraschte Judith Rakers mit der Ankündigung, bei der "Tagesschau" bald auszusteigen. "Nach 19 erfolgreichen und spannenden Jahren bei der 'Tagesschau' habe ich mich schweren Herzens entschlossen, zu gehen", verkündete sie in einer Mitteilung des NDR. Sie wolle sich künftig mehr einer "unternehmerische Tätigkeit" widmen, aber auch "Neues anpacken", für das sie aufgrund ihrer Tätigkeit als Nachrichtensprecherin bislang keine Zeit hatte.

Ihr Abschied ging nicht ohne Emotionen über die Bühne. Bereits vor ihrer letzten Sendung zeigte sich Judith Rakers gefühlsbetont, als sie im ARD-Morgenmagazin "MOMA" zu ihrer Entscheidung angesprochen wurde. "Ich habe eine kleine Träne im Knopfloch!"

So feierte Judith Rakers ihren "Tagesschau"-Abschied

Ihre letzte Sendung war dann schneller gekommen, als gedacht. Am 31. Januar verlas sie für einen finalen Auftritt die Nachrichten in der "Tagesschau" und begrüßte die Zuschauer wie üblich mit den Worten: "Guten Abend, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Tagesschau."

Auch sonst gestaltete sich die finale "Tagesschau"-Ausgabe der Moderatorin erstaunlich unspektakulär – keine Panne, kein Versprecher, gewohnt professionell. Zum Abschluss wurde es dann doch noch etwas emotional. "Und jetzt, meine Damen und Herren, möchte ich mich ganz dezent verabschieden. Das ist meine letzte 'Tagesschau'-Sendung heute", erklärte sie sichtlich angefasst. "Danke, dass Sie mich in den letzten 19 Jahren immer wieder in Ihre Wohnzimmer gelassen haben. Und danke an die besten Kolleginnen und Kollegen der Welt. Einen schönen Abend noch, Tschüss." Chefsprecher Jens Riewa überreichte Judith Rakers Blumen unter dem Applaus der Studio-Crew. Damit ist die letzte Klappe gefallen.

Judith Rakers wird von den Kollegen bei der "Tagesschau" verabschiedet.
Judith Rakers wird von den Kollegen bei der "Tagesschau" verabschiedet. © ARD

Keine TV-Rente: In diesen Sendungen kann man Judith Rakers weiterhin sehen

Doch mit ihrem Abschied von der "Tagesschau" ist Judith Rakers nicht komplett vom Bildschirm verschwunden. Die Moderatorin wird weiterhin für das ARD-Reisemagazin "Wunderschön" vor der Kamera stehen und auch ihre Talkshow "3nach9" präsentieren. Abseits des Rampenlicht will sich die 48-Jährige nun wieder mehr ihrem Hobby, der Gärtnerei, zuwenden. "Ich werde mich weiter liebevoll um meine mehr als 60 Obst- und Gemüsesorten kümmern – und viel kochen und einmachen", sagte sie im Januar zu "Gala".

Legendäre TV-Momente von Judith Rakers: Sie moderierte betrunken die "Tagesschau"

In einer fast 20-jährigen Laufbahn bei der "Tagesschau" gibt es natürlich auch einige Pannen und lustige Momente. Im Mai 2023 musste Judith Rakers etwa spontan mit einem Handmikrofon moderieren, da ihr Ansteckmikrofon keinen Akku mehr hatte. Sie meisterte die Situation souverän und sagte: "Wie ich gerade höre, haben wir keinen Ton. Deshalb mache ich jetzt mal 'old school' mit diesem Mikrofon weiter."

Eine Ausgabe der Nachrichtensendung ist Judith Rakers besonders in Erinnerung geblieben, wie sie 2021 in der Sendung "Ringlstetter" verriet: "Ich hatte mich in dem Tag vertan, dass ich Nachtschicht habe und war dann mit einer Freundin abends beim Italiener, war leicht angeschickert." Als dann der überraschende Anruf aus der Redaktion kam, musste sie schnell ins Studio und ohne einen Zwischenstopp in der Maske die Nachrichten verlesen. Auf solche Rakers-Momente müssen die Zuschauer der "Tagesschau" nun verzichten, aber die sympathische Moderatorin wird bestimmt auch künftig in der ein oder anderen Sendung für Lacher sorgen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.