Kunzendorf: "Leistung nicht objektiv messbar"

Zu Bemerkungen über ihre authentische, zurückhaltende Darstellung sagte die Schauspielerin: "Ich kann nicht anders. Andere Kollegen haben eher die Chuzpe, in so eine Theatralik zu gehen. Ich find' das auch toll. Aber mir liegt das nicht so. Ich trau' mich das auch nicht. Aber abgesehen davon ist das das schönste Kompliment, das ich kriegen kann." Egal, was sie spiele: "Es ist immer mein Anspruch, ein hohes Maß an Authentizität zu erzeugen. Bei mir selber gehen beim Spielen immer Alarmglocken an, wenn ich merke: Das stimmt jetzt nicht, Ton, Text... Ich versuche eigentlich, das so glaubwürdig wie möglich zu machen."
Das Thema Hochstapelei passe auch gut zu München, sagte Kunzendorf. "Ich bin in München immer mit der Skepsis rumgelaufen, dass ich mich immer gefragt habe, mit welchen Autos die hier rumfahren. Sind die eigentlich geleast, geliehen oder fürs Wochenende organisiert, damit man fünfmal um den Gärtnerplatz fahren kann?" Sie könne es sich gar nicht anders vorstellen. "Ich kam damals aus Hamburg nach München und habe mich oft gefragt, wo sind denn hier die Viertel, wo es den Leuten nicht so gut geht. In München geht es viel um Fassade und Statussymbole."