Kritik zum Saarbrücken-"Tatort: Der Herr des Waldes": Fesselnd, schockierend, gut!
Dieser "Tatort" ist nichts für schwache Nerven, aber gerade deshalb ist er auch so gut. Der Film schließt im Grunde an die Binnenhandlung des ersten Films ("Das fleißige Lieschen") aus dem neuen Saarland-Revier an, das macht es für neue Zuschauer womöglich zu Beginn etwas schwer. Doch die horizontale Erzählweise (Drehbuch: Hendrik Hölzemann) wird hier so stringent und dramatisch umgesetzt (Regie: Christian Theede), dass man auch ohne Vorkenntnis die Beziehung zwischen den Kommissaren Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) durchsteigt.

Das alles wird eingebettet in die Ermittlungen zu einem grausamen Mordfall. Eine Schülerin wurde im Wald getötet, geradezu hingerichtet. Zunächst trifft sie ein Carbonpfeil in den Oberschenkel, dann ein Messerstich mitten ins Herz. Als ein Jogger die Leiche am nächsten Tag findet, weist sie unter anderem Bissspuren auf und hat einen Zweig im Mund.
"Tatort" aus Saarbrücken: Abgründe allerorten
Zunächst ermitteln die Kommissare im schulischen Umfeld des Opfers, viele scheinen verdächtig. Denn aus dem Tagebuch des Opfers Jessi geht hervor: Sie hatte eine heimliche Liebe und verschmähte Liebhaber. Und plötzlich erscheint dann auch noch Adams Vater auf der Bildfläche: Robert Schürk, der gegen Ende der ersten Folge aus einem 15-jährigen Koma erwacht war, behauptet zu wissen, wer der Täter ist - und fängt erneut an, sein sadistisches Spiel mit seinem Sohn zu spielen.
Abgründe allerorten also in diesem "Tatort", der bis zum dramatischen Schluss fesselt und zudem noch mit tollen
Bildern aufwartet (Kamera: Tobias Schmidt) - obwohl im Sommer unter Corona-Bedingungen gedreht.
Gerne mehr davon!
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