Kommt LaBrassBanda doch zum ESC?

Sollte Cascada mit "Glorious" tatsächlich ein Plagiat begangen haben, dürfen die bayerischen Bläser rund um Stefan Dettl zum ESC nach Malmö: Sie rücken laut NDR dann automatisch nach.
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Hamburg - Beim ESC-Vorentscheid am Donnerstag wurden sie nur zweite - und das, obwohl das Radiopublikum schwer begeistert war von den bayerischen Bläsern von LaBrassBanda. Doch jetzt dürfen sich die Junge um Stefan Dettl doch noch Hoffnungen auf eine Teilnahme am Finale des Eurovision Song Contest (ESC) machen: 

Sollte sich der Plagiatsvorwurf gegen den Siegertitel des Vorentscheids, "Glorious", erhärten, würde LaBrassBanda mit dem Lied "Nackert" nachrücken. Das sagte eine Sprecherin des NDR dem "Nordkurier" (Dienstagsausgabe).

Am Donnerstagabend hatte die Dance-Pop-Gruppe Cascada um Sängerin Natalie Horler mit dem Song „Glorious“ die anderen elf Kandidaten hinter sich gelassen und das Ticket für das ESC-Finale am 18. Mai im schwedischen Malmö gelöst.

Seither ist viel passiert: Der Jury wurde in ihrer Entscheidung Parteilichkeit vorgeworfen. Doch nicht nur das - Cascada soll seinen Gewinner-Song nur kopiert haben.

Nach einer Untersuchung im Sprachlabor ist "Bild am Sonntag" überzeugt, dass der Song "Glorious" dem Vorjahresgewinner "Euphoria" von Loreen zu ähnlich ist. Daraufhin kündigte der NDR an, selbst ein musikwissenschaftliches Gutachten verfassen zu wollen. 

Sollte es die Plagiatsvorwürfe bestätigen, würde Cascada von der Grand-Prix-Vorauswahl disqualifiziert. Es wäre nicht das erste Mal: Bereits 1999 war die Siegerin der deutschen Grand-Prix-Vorauswahl, die blinde Sängerin Corinna May, disqualifiziert worden, weil ihr Lied schon mit anderem Text und von einem anderen Interpreten 1997 auf einer CD erschienen war. Dafür rückte die zweitplatzierten Gruppe Sürpriz nach.

Nicht alle können die Aufregung um den Gewinner-Song verstehen. So beispielsweise ESC-Experte Jan Feddersen. Er hält die Plagiatsvorwürfe für übertrieben. „Für mein Verständnis verhält sich das so: 'Glorious' klingt für dance-ungeübte Ohren wie alle Musik, die in Großdissen so gespielt wird – eine einzige Tonspur, auf dass die Party nicht zum Stehen kommt“, schrieb der Journalist in seinem ESC-Blog für den NDR. Die Debatte über die Gewinner des deutschen ESC-Vorentscheids sei „Unfug, schwachsinnig und doof – weil Loreen und Natalie Horler möglicherweise sich der gleichen überlieferten Tonfolgen bedienten, wie die meisten Musiker auch“.

Loreens Siegertitel aus dem vergangenen Jahr, „Euphoria“, und der Cascada-Song „Glorious“ klingen für Feddersen zwar ähnlich, er schränkte aber ein, dass er persönlich kaum in der klassischen Musik differenzieren könne, ebenso wenig im Techno oder im Bereich der Dancemusik.

Auch Cascada-Sängerin Horler hatte die Anschuldigungen am Wochenende zurückgewiesen. Es handele sich um zwei unterschiedliche Lieder, sagte sie der „Bild am Sonntag“. Der NDR hat unterdessen ein musikwissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis der Untersuchung soll noch in dieser Woche vorgelegt werden.

 

 

 

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