Klaas Heufer-Umlauf lernt "echte Arbeit" kennen

Klaas Heufer-Umlauf ist aus dem deutschen Fernsehen kaum mehr wegzudenken. In "Sing" versucht er sich nun wieder als Synchronsprecher und leiht der Maus Mike seine Stimme. Was er und die Comic-Figur gemeinsam haben und wo wir ihn als Sänger am Mikrofon antreffen können, verrät er im Interview.
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Klaas Heufer-Umlauf ist aus dem deutschen Fernsehen kaum mehr wegzudenken. In "Sing" versucht er sich nun wieder als Synchronsprecher und leiht der Maus Mike seine Stimme. Was er und die Comic-Figur gemeinsam haben und wo wir ihn als Sänger am Mikrofon antreffen können, verrät er im Interview.

Am 8. Dezember startet mit "Sing" das neueste Animations-Musical der "Minions"-Macher in den deutschen Kinos. Moderator Klaas Heufer-Umlauf (33, "Circus HalliGalli") leiht darin einer kleinen Maus namens Mike seine Stimme. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht der vielbeschäftigte Fernsehmoderator und Sänger über seinen Napoleon-Komplex, die Musik und warum er immer alles ausprobieren muss.

Hier können Sie den Soundtrack zum Film "Sing" bestellen

Herr Heufer-Umlauf, wie war es für Sie, als Synchronsprecher arbeiten zu dürfen?
KLAAS HEUFER-UMLAUF: Das hat Spaß gemacht. Ich durfte ja schon einmal bei dem Film 'Die Piraten! - Ein Haufen merkwürdiger Typen' als Synchronsprecher arbeiten. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es meiner schauspielerischen Leistung zu verdanken ist, dass ich nun noch einmal zum Synchronsprechen angefragt wurde. Diesmal war allerdings das Tolle, dass es in der Story um animierte Tiere geht, die Dinge tun und sagen, die man wahrscheinlich in einem normalen Film weder als Schauspieler noch Synchronsprecher tun würde. Das war sehr lustig.

Könnten Sie sich vorstellen noch mehr als Synchronsprecher zu arbeiten?
Ja, das kann ich mir schon vorstellen. Ich komme in meinem Beruf kaum in Kontakt mit 'echter Arbeit'. Beim Synchronsprechen kam ich schon am ehesten da ran. Wenn ich mir aber vorstelle, drei Staffeln 'Die Simpsons' synchronisieren zu müssen - daran müsste sich meine Psyche erst einmal gewöhnen. Ich weiß nicht, ob ich das hinkriegen würde. Bei einem Film wie 'Sing', der mir gefällt, nehme ich die Herausforderung sehr gerne an. Vor dem alltäglichen Job als Synchronsprecher habe ich aber alle Hochachtung und denke, dass das sehr anstrengend ist.

Die Maus Mike wird im Original von Seth MacFarlane, Erfinder der US-Serien "Family Guy" und "American Dad", gesprochen. War da die Messlatte nicht sehr hoch für Sie?
Ja, das war sie in gewisser Weise. Dass man als deutscher Konterpart jemanden spielen darf, der über alle Maßen so erfolgreich ist - und das völlig zurecht - das ist toll. Das Schöne am Synchronisieren ist aber, dass die Zuschauer, die meine Stimme hören, die englische Stimme erst einmal nicht hören. So haben die Leute fürs erste keinen Vergleich. Trotz alledem möchte man natürlich einen super Job machen.

Die ganzen Lieder blieben in "Sing" im Original-Ton. Hätten Sie sich auch zugetraut, etwas zu singen?
Ich traue mir grundsätzlich immer alles zu. Das heißt aber nicht, dass das auch immer alles gut wird. Das gehört in gewisser Weise auch zu meinem Berufsverständnis. Dass ich mich erst einmal hinstelle und sage: 'Ich kann alles!' - das ist meine Behauptung. Von der Realität werden mir dann aber Grenzen aufgezeigt. Die Leute lassen mich Sachen machen oder nicht. Mein Standpunkt ist und bleibt aber, egal um was es geht: 'Selbstverständlich kann ich das!'

Sie singen ja in der Band Gloria mit Mark Tavassol, dem früheren Gitarristen und Bassisten der Band Wir sind Helden. Gibt es da News?
Letztes Jahr mussten wir ja leider auf Grund von Unwetter unsere großen Festival-Auftritte absagen. Aber für nächstes Jahr wurden uns diese Gigs wieder eins zu eins bestätigt. Das heißt: Man kann uns zum Beispiel auf dem 'Hurricane'- oder 'Southside'-Festival 2017 sehen. Außerdem ist eine neue Platte geplant. Aber das dauert länger als viele andere Dinge, die man tut. Eine Platte ist ja schließlich wie ein Baum, den man pflanzt oder ein Haus, das man baut.

Was hören Sie denn privat für Musik?
Aktuell höre ich gerade das neue Clueso-Album, was mir sehr gut gefällt. Und ich lasse mich auch immer gerne von neuer Musik überraschen. Ich war noch nie einer derjenigen, die immer sofort die neueste Hit-Band kannten. Einer der Vorteile meiner Sendung ist aber auch, dass die Bands, die man kennen sollte, auch bei uns spielen. So kann ich mir gleich live einen ersten Eindruck von denen verschaffen. Meine Leute im Team kennen sich da besser aus, laden die Bands ein und ich lerne dadurch immer wieder neue Musikgruppen kennen.

Vor Kurzem waren ja auch Metallica bei "Circus HalliGalli" zu Gast...
Ein absoluter Geheim-Tipp! Die kenne ich jetzt auch.

Wie waren die denn so?
Das war der absolute Wahnsinn. Wir hatten bisher den Running Gag in der Redaktion: Wir müssen immer einen Slot pro Jahr freihalten, falls Metallica in dem Jahr kommen können. Dieser Witz zog sich dann über vier Jahre hin und es war uns immer vollkommen klar, dass das ein Witz war. Auf einmal hieß es dann: Metallica möchten vorbeikommen. Das hat natürlich jeden von uns total überrascht. Das war eine surreale Aktion. Eine der größten Bands der Welt konnte ein Konzert auf unserer Bühne geben und wir haben mit denen zusammen drehen dürfen: Das war schon gut!

Klingt aufregend...
W
ir haben ja eine Woche vorher aufgezeichnet, bevor die Sendung ausgestrahlt wurde. Das war dann unser eigenes, kleines 'Rock im Park'. An dem Tag haben außerdem Green Day gespielt und Metallica. Und danach kommt noch Placebo - eine ganz coole Reihe gerade.

Zurück zum Film: Haben Sie denn etwas mit der Figur Mike gemeinsam? Die hat ja erst einmal mehr negative Eigenschaften...
...Und das sind genau die, die uns vereinen. Ich bin ja auch eine 'kleine Maus im Privatleben'. Und Mike, das ist eine Maus, die sich der eigenen Körpergröße nicht bewusst ist, die sich verhält als wäre sie zwei Meter groß. Als Kleinwüchsiger wie ich muss man schon ein Ego haben, das größer ist als der eigene Körper. Bei Mike, wie bei mir, kann man also vom Napoleon-Komplex sprechen. Dass man von der Außenwelt immer unterschätzt wird und deshalb nie müde wird zu betonen, dass man alles sehr gut kann und auch beleidigt ist, wenn das jemand anders sieht: Das sind durchaus Dinge, die mir bekannt sind.

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