Jürgen Domian knipst für immer das Licht aus

Ein großes Stück deutscher TV-Historie ist für immer von der Bildfläche verschwunden: Jürgen Domian hat seine letzte nächtliche Talkshow moderiert. Der "Kummerkasten der Nation" ist Geschichte.
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Ein großes Stück deutscher TV-Historie ist für immer von der Bildfläche verschwunden: Jürgen Domian hat seine letzte nächtliche Talkshow moderiert. Der "Kummerkasten der Nation" ist Geschichte.

Es war eine völlig normale Domian-Sendung. In der Nacht von Freitag auf Samstag ging der Moderator Jürgen Domian (58, "Interview mit dem Tod") zum allerletzten Mal mit seiner Kult-Talkshow auf Sendung. Auch wenn das Ende seit langem bekannt war und vom gebürtigen Gummersbacher frei gewählt wurde, schwang am Ende doch eine ordentliche Portion Wehmut mit. Nachdem er mit seinen Telefon-Gästen zum letzten Mal über Beziehungsprobleme, Sex und Krankheiten sprach, stand er auf, packte seine Sachen zusammen, zog sich die Jacke an und verließ das Studio - für immer, nach mehr als 3600 Sendungen.

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Seit 25 Jahren lebte Domian quasi in der Nacht und litt eigenen Angaben zufolge auch gesundheitlich unter den physischen und psychischen Strapazen. Diesen Rhythmus wollte der 58-Jährige nun unbedingt durchbrechen und kündigte deswegen bereits Anfang 2016 an, zum Jahresende hin mit dem "Kummerkasten der Nation" Schluss zu machen. "Die Zeit mit Euch war groß. Was ich hier gelernt habe in all den Jahren, das ist Demut", sagte Domian während seiner letzten Sendung in seiner gewohnt einfühlsamen Art.

So reagiert Twitter

Kurz nach der Sendung meldete sich der Moderator auch noch auf seinem Twitter-Account zu Wort. Mit einem knappen "Danke! Macht's gut" verabschiedete sich Domian noch einmal von seinen Fans. Auch sein Sender widmete ihm einen Tweet. Der WDR bedankte sich mit einem Bild von Domian und schrieb mit einem Augenzwinkern dazu: "Und wenn mal was ist, kannst du uns immer anrufen." Auch seine Kollegen zeigten sich in den Sozialen Netzwerken teils sehr ergriffen von dem Ende. "Domian ist nicht zu ersetzen", schreibt zum Beispiel WDR-Autor Jochen Rausch.

Auch viele seiner Fans schlugen auf Twitter in eine ähnlich Kerbe. "Wir hatten ne tolle Zeit mit der Sendung", twitterte eine Zuschauerin. Übrigens: Der WDR plant keine Neuauflage der Talk-Sendung mit einem anderen Moderator. Es ging also in der gestrigen Nacht nicht nur eine unglaubliche TV- und Radio-Persönlichkeit, sondern auch eines der kultigsten Formate seit es Fernsehen gibt. Damit ist die TV-Landschaft gleich um zwei außergewöhnliche Faktoren ärmer.

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