"Joko & Klaas" prangern Pflegenotstand an

In einer außergewöhnlichen Dokumentation haben "Joko & Klaas" in ihrer tags zuvor gewonnenen Live-Sendung auf den Pflegenotstand aufmerksam gemacht.
(rto/spot) |
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Joko Winterscheidt (42) und Klaas Heufer-Umlauf (37) haben ihre tags zuvor gewonnene Sendezeit dazu genutzt, um auf den Pflegenotstand in Deutschland aufmerksam zu machen - mit einer einzigartigen Aktion. Während in Echtzeit der Alltag einer Pflegerin aus ihrer Perspektive gezeigt wurde, kamen zahlreiche KrankenpflegerInnen aus dem ganzen Land zu Wort, die über ihre Erfahrungen, Hoffnungen, Ängste gesprochen und eine klare Forderung an die Politik gestellt haben.

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In kurzen Einspielern kamen verschiedenste Pfleger zu Wort, die mit teils schockierenden Berichten von ihrer Arbeit erzählt haben. Viele berichteten davon, dass ihre Arbeit eine Herzensangelegenheit sei, aber auch von überlasteten Krankenhäusern, die nicht genügend Personal hätten: "Es ist immer auf Kante geplant", erzählte eine Betroffene. Es gebe Kollegen, die über 300 Überstunden hätten, erzählt ein anderer.

Corona ist nur das Brennglas

Die Corona-Pandemie habe der Pflege zu Beginn deutlich mehr Aufmerksamkeit zu kommen lassen, doch das sei genauso schnell wieder abgeebbt, erzählte eine Pflegerin. Corona habe viele Krankenhäuser hart getroffen, da sie bereits zuvor schon an ihre Grenzen gestoßen seien. Viele Pfleger sprachen von schlimmen Erfahrungen während der Pandemie. Patienten seien allein gestorben, ohne dass ihre Angehörigen sich von ihnen hätten verabschieden können.

Mit Corona-Leugner ging ein Pfleger hart ins Gericht. Ihre Ignoranz gefährde Mitmenschen und auch die Pfleger auf den Corona-Stationen und sorge für mehr Todesfälle.

Einige Protagonisten sahen klar die Politik in der Verantwortung. Wenn die Regierung die Missstände nicht beseitige, für faire Löhne und Arbeitsbedingungen sorge, würde es in Zukunft immer weniger Pflegekräfte geben. "Stell dir einfach vor, du liegst da und dir hilft keiner", gab ein Pfleger zu bedenken. Man könne viel schneller in diese Situation kommen, als man sich vorstellen könne. Es dürfe nicht mehr nur um Profit und Geld gehen, verlangte wieder ein anderer.

Novum für die Sendung

Aus den angedachten 15 Minuten wurde eine Dokumentation in Spielfilmlänge, die nach ihrem Ende direkt wiederholt wurde. Auf Werbepausen wurde dank der Hilfe von Sponsoren gänzlich verzichtet. Für diese ungewöhnliche Idee mussten Winterscheidt und Heufer-Umlauf erstmals um die Hilfe von ProSieben bitten, wie es in einer Mitteilung vor der Sendung hieß.

Auch die Zuschauer wurden mit in die Sendung einbezogen. Heufer-Umlauf forderte sie auf, zu Posten, was das Zeug hält: "Es braucht eure Postings und Eure Erfahrungen", so Klaas. Denn nur mit einer gewissen Lautstärke würden die Anliegen dort gehört, wo sie gehört werden müssten. Ein Aufruf, dem viele Menschen folgten. Unter dem Hashtag #nichtselbstverständlich sammelten sich in kürzester Zeit Tausende Postings auf Twitter, Instagram und Co. von sprachlosen, aufgebrachten und entsetzten Zuschauern.

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