Jesus-Satire: Brasilianische Katholiken sauer auf Netflix

Die brasilianischen YouTuber der Gruppe Porta dos Fundos haben für ihr Weihnachts-Special des letzten Jahres einen Emmy gewonnen. Die diesjährige Auflage auf Netflix sorgt im streng katholischen Land für Diskussionen.
von  (elm/spot)
Gregorio Duvivier spielt in "The First Temptation of Christ" den Jesus
Gregorio Duvivier spielt in "The First Temptation of Christ" den Jesus © imago images/Fotoarena

"Er ist nicht der Messias! Verpisst Euch!" Genau 40 Jahre nach dem Erfolg der Künstlergruppe Monthy Python 1979 mit "Das Leben des Brian" in England, hat 2019 Brasilien seinen "Life of Brian"-Effekt.

"War Jesus schwul?" Unter diesem provokanten Titel steht ein Buch von Reinhard Rolla

Netflix hat mit "The First Temptation of Christ" einen 45-minütigen Comedy-Kurzfilm der YouTube-Gruppe Porta dos Fundos veröffentlicht, die Jesus als schwulen Mann darstellt. Der Plot: Er muss seinen Freund Orlando seiner Familie vorstellen. Porta dos Fundos hatte für sein Weihnachts-Special im Vorjahr einen Emmy gewonnen. Dieses Jahr muss die Gruppe um Jesus-Darsteller Gregorio Duvivier (33) dagegen viel einstecken.

Denn für viele in der streng katholischen brasilianischen Gesellschaft ist das eine Provokation. Prominent geäußert hat sich laut "Sky News" Eduardo Bolsonaro (35), Sohn des amtierenden Präsident Jair Bolsonaro (64). Der Film sei "Müll" und die Macher "repräsentieren nicht die brasilianische Gesellschaft." Sein Vater hatte dieses Jahr bereits Fördermittel für Filme mit LGBT-Themen gestrichen, allerdings wurde diese Entscheidung von Gerichten revidiert.

In dieser Gemengelage haben laut "The Guardian" rund zwei Millionen Menschen eine Petition unterzeichnet, die verlangt, dass Netflix den Film aus seinem Programm nimmt. Netflix hat bislang noch nicht öffentlich zu den Vorgängen Stellung bezogen.

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