Jens Harzer: Er ist der Todesengel aus dem "Tatort"
Im Wiesbadener "Tatort" entschied er über Leben und Tod: Jens Harzer spielte den kultivierten Serienkiller Arthur Steinmetz, der es auf Felix Murot abgesehen hatte. Doch wer ist dieser Mann eigentlich, der mit seiner intensiven Darbietung für Gänsehaut sorgte?
Er verursachte Gänsehaut beim Publikum: "Tatort"-Bösewicht Jens Harzer (44) spielte seine Rolle als kultivierter Serienkiller Arthur Steinmetz im Wiesbadener Krimi mit Bravur. Der selbst in Wiesbaden geborene Schauspieler schaffte es, den Zuschauer auf eine fast schon perfide Weise zu fesseln und rückte damit alle anderen Darsteller in den Hintergrund. Doch wer ist dieser Mann mit der betörenden Stimme und der Sonnenbrille eigentlich?
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Von der Bühne auf den Bildschirm
Harzer erhielt seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München, bevor er anschließend 16 Jahre lang im Ensemble von dem vielfach ausgezeichneten Dieter Dorn (81) arbeitete - erst an den Münchner Kammerspielen und später am Bayerischen Staatsschauspiel. Er spielte währenddessen Hauptrollen in "Roberto Zucco", "Torquato Tasso" und "Woyzeck". Nebenbei gastierte er unter anderem in Berlin an der Schaubühne und dem Deutschen Theater, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Burgtheater in Wien. Seit 2000 ist er zudem regelmäßig Teil der Salzburger Festspiele, seit 2009 festes Ensemble-Mitglied des Thalia Theaters in Hamburg.
Sein erstes größeres Filmprojekt angelte sich der Theaterstar 1994 mit dem Streifen "Mutters Courage", in dem auch sein Wiesbadener "Tatort"-Antagonist Ulrich Tukur (59) mitspielte. In "Annas Heimkehr" (2002) mimte er den Verlobten von Veronica Ferres (51), drei Jahre später war er im Kinofilm "Requiem" zu sehen. 2009 folgte das Drama "Same Same But Different" mit David Kross (26). Einige Jahre später standen beide für "Boy 7" vor der Kamera.
Weitere Projekte: "Tatort" und "Babylon Berlin"
Im kommenden Jahr wird man den 44-Jährigen erneut in einem "Tatort" sehen. In Berlin wird er eine komplett andere Seite von sich zeigen, wenn er den Lebensgefährten eines ermordeten Lehrers spielt. Ein weiteres Projekt ist laut seiner Agenturseite die kommende, noch weitgehend unter Verschluss gehaltene TV-Reihe "Babylon Berlin", in der unter anderem Volker Bruch (36), Liv Lisa Fries (26), Benno Fürmann (44), Hannah Herzsprung (35) und Lars Eidinger (40) mitwirken. Das Serienprojekt von Regisseur Tom Tykwer (51) soll ab 2017 bei Sky und ab 2018 im Ersten ausgestrahlt werden.
So wandelbar Jens Harzer auch ist, er findet sich oft in "übermenschlichen" Rollen wieder. In "Requiem" spielte er beispielsweise einen Exorzisten, in "Woyzeck" einen Amokläufer und zuletzt in "Es lebe der Tod" einen Mann, der bewusst über Leben und Tod entscheidet. In einem Interview begründete der Mime seine Auswahl so: "Das Schöne an solchen Figuren kann ja sein, dass sie so extreme und entfernte Leidenschaften, Positionen etc. haben, und dann kann man sich auf die Suche machen, diesen irgendwie näher zu kommen."