"Im Namen meines Sohnes": Moretti hat den Drehstart verdrängt
Das war offenbar kein leichter Job: Nachdem Tobias Moretti (56) für den TV-Film "Im Namen meines Sohnes" (ZDF) zugesagt hatte, wollte er laut eigenen Angaben "gar nicht mehr so recht". Denn: "Das Thema fand ich bei der näheren Beschäftigung so grausig, dass ich es zunächst sogar verdrängt habe, was mir bisher noch nicht so passiert ist", erklärt Moretti dem Sender. Er habe so getan, als ob es den Tag X des Drehstarts gar nicht geben würde. "Aber der Tag X kam, und von da an war es ganz unglaublich", denn mit dem Regisseur und Drehbuchautor Damir Lukacevic (50) gab es "sehr starke Impulse, so Moretti weiter.
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Die Geschichte des Films
Basierend auf dem wahren Fall des "Maskenmannes" erzählt der Film die Geschichte von Claus Jansen (Tobias Moretti), dessen Sohn Hannes 1992 über Nacht aus dem Internat verschwindet. Wenige Wochen später wird der Junge ermordet aufgefunden. Als die Ermittlungen der Polizei im Sande verlaufen, beginnt der Vater, selbst nach dem Täter zu suchen und macht diese Suche zu seiner persönlichen Mission.
Eine Haltung zum "Maskenmann"
"Auch jemand, der keine Kinder hat, kann sich vorstellen, wie schlimm das alles ist, aber eben doch nicht so wirklich", sagt der österreichische Künstler, der selbst zwei Töchter und einen Sohn hat. Gegenüber solchen Menschen wie dem "Maskenmann" habe er eine klare Haltung:
"Unser Verständnis von Liberalismus hat hier ein Ende, wo es über die Grenzen des Lebensrechtes eines anderen hinausgeht. Wir verwechseln da oft ethisches Recht und Rechtsprechung, selbst in einem demokratischen Verständnis muss es hier eine Reihenfolge geben", erklärt Moretti. Ein Mensch, der Kinder habe, relativiere sich selbst. "Sein eigenes Leben steht in einer gewissen Reihenfolge", findet der Schauspieler. Deshalb sei es "das Schlimmste, wenn ein Kind vor einem selber geht, und noch dazu auf diese Art".
Das Krimi-Drama "Im Namen meines Sohnes" wird am Montagabend (2.5.) um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.