Himmelsdröhnung: So war der Berliner Tatort

Es war eine packende Ermittlung im Drogenmilieu: Der neue Berliner Tatort „Dinge, die noch zu tun sind“ - die TV-Kritik der AZ.  
Florian Koch |
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Stark (Boris Aljinovic, li.) und Ritter (Dominic Raacke) ermitteln im Drogenmilieu.
Stark (Boris Aljinovic, li.) und Ritter (Dominic Raacke) ermitteln im Drogenmilieu.

Packende Ermittlung im Drogenmilieu: Der neue Berliner Tatort „Dinge, die noch zu tun sind“ - die TV-Kritik der AZ.

"Ich will noch ein bisschen...“ keucht ein schweißgebadeter Mann, als er am Telefon mit der Notaufnahme spricht. Seine Bitte bleibt unerhört. Mit dieser düsteren Todeskampf-Sequenz begann der neue Berliner Tatort „Dinge, die noch zu tun sind“, der im Rahmen der ARD-Themenwoche „Leben mit dem Tod“ lief.

Mit natürlichen Todesursachen hatte der packende Krimi wie zu Erwarten nicht viel am Hut, hier wurde beim Sterben - mit synthetischen Drogen - gewaltig nachgeholfen. Und da die beiden Ermittler Ritter (Dominic Raacke) und Stark (Boris Aljinovic) so gar nichts vom Handel mit dem teuflischen neuen Stoff „Heaven“ verstanden, mussten sie mit der Drogenfahnderin Melissa (Ina Weisse) auf Spurensuche gehen. Eine gute Idee. Weisse, die berührend die Abgründe ihrer Figur herausarbeitete, brachte frischen Wind ins Ermittlerduo. Denn Dominic Raacke, der zuletzt die neuen Promi-Tatorte scharf kritisierte, wirkt mit seiner Lederjacken-Sonnenbrillen-Machoattitüde mittlerweile genauso dröge wie sein Partner Boris Aljinovic – der Schauspieler mit den vielleicht traurigsten Augen im deutschen Fernsehen.

Ihr Fall hatte es trotz kruder Auflösung in sich. Die Drogen-Kids von heute, das zeigte der Krimi deutlich, sind keine abgewrackten Kinder vom Bahnhof Zoo mehr. Sie kommen aus besserem Hause, kleiden sich chick, haben aber die gleichen Probleme und Ängste.

Trotz einiger platter Sprüche („Bist du bereit für die Ewigkeit, Baby?“), Dümmlichkleiten - ein fieser Anwalt, der auf den Namen „Schädlich“ hört - und einer unglaubwürdigen Annäherung zwischen Ritter und Melissa blieb der Film fesselnd bis zum Schluss. Großen Anteil daran hatte Regisseurin Claudia Garde, die mit Handkameraeinsatz und einer atmosphärischen Musik die Spannung hoch hielt – ohne dabei die Geschichte unglaubwürdig zu machen. An so einem Niveau müssen sich die kommenden Promi-Kommissar-Fälle erst einmal orientieren.

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