Helmut Schleich: Kritik nach "Blackfacing" in BR-Sendung

Der Bayerische Rundfunk (BR) hat nach viel Kritik einen satirischen Beitrag mit einem fiktiven schwarz-geschminkten Kanzlerkandidaten verteidigt. In der Sendung "SchleichFernsehen" am Donnerstagabend schlüpfte Kabarettist Helmut Schleich in die Rolle eines in Afrika lebenden Sohnes des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß - und nutzte dafür das Mittel des "Blackfacings".
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
30  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kabarettist Helmut Schleich
Kabarettist Helmut Schleich © BrauerPhotos

München - Mit schwarz geschminktem Gesicht machte Schleich Witze über die aktuelle bayerische Politik. Im Internet bezeichneten Kommentatoren den Beitrag am Freitag als rassistisch. Von Blackfacing spricht man, wenn sich Weiße schminken, um Schwarze stereotyp darzustellen.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

BR verteidigt schwarz geschminkten Schleich

Eine Sprecherin des BR teilte mit, die Diskussionen zum Thema Blackfacing und der damit verbundenen Problematik seien der Redaktion bewusst gewesen und im Vorfeld der Sendung intensiv mit Helmut Schleich diskutiert worden. "In einem Satireformat muss dem Künstler aber auch ein bestimmter Freiraum für satirische Überhöhungen zugebilligt werden. Die künstlerische Freiheit ist ein hohes Gut, lotet aber manchmal auch Grenzen aus."

Weiter teilte der BR mit: Die Kunstfigur Maxwell Strauß sei ausdrücklich eine Karikatur von Franz Josef Strauß und sei als solche nicht losgelöst vom Text zu beurteilen: Inhalt des Beitrages sei das autoritäre Machtverständnis der Kunstfigur Maxwell Strauß.

Auf seiner Homepage schreibt der BR zur Sendung, Schleich scheue "auch vor den aberwitzigsten Kostümierungen nicht zurück". Laut BR sagte Schleich zu dem Beitrag, als Kabarettist sei es seine Aufgabe, Dinge überspitzt darzustellen. "Gerade durch einen erfundenen Sohn Maxwell Strauß zeige ich den Import neokolonialer Strukturen aus dem globalen Norden nach Afrika auf."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • luxemburger am 03.04.2021 11:43 Uhr / Bewertung:

    Der Herr Schleich ist in ordnung und beileibe kein Rassist

  • Witwe Bolte am 03.04.2021 10:33 Uhr / Bewertung:

    Die Sprachpolizei hat noch jede Menge Arbeit. Beispiel: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen" aus Schillers "Räuber" gehört unbedingt zensiert bzw. gestrichen.
    Auch "Struwelpeter" muss verboten werden, da fällt nämlich einer ins Tintenfass und ist anschl. total schwarz.

  • Kuhlmay am 03.04.2021 10:33 Uhr / Bewertung:

    Weder Satire, noch Kabarett - einfach nur primitiv, geistlos und dümmlich!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.