Heftige Reaktionen auf den "Maischberger"-Eklat
CDU-Mann Wolfgang Bosbach wurde es bei "Maischberger" zu bunt. Er verließ die Sendung - eine Entscheidung, die heftige Reaktionen hervorruft. Auch er selbst und die Moderatorin äußerten sich mittlerweile.
Bei "Maischberger" am Mittwochabend sollte eigentlich über die Krawalle beim G20 Gipfel diskutiert werden, doch dann kam es auch in der ARD-Sendung zur Eskalation. Zwar nicht mit Gewalt, aber dennoch ziemlich deutlich: CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (65) verließ die Runde sichtlich aufgebracht, weil er mit dem Diskussionsstil der ebenfalls eingeladenen Linksaktivistin Jutta Ditfurth (65) ganz und gar nicht einverstanden war. Eine Entscheidung, die bei den Twitter-Usern unterschiedlich ankam und teils ziemlich lustige Reaktionen hervorrief. ("Endspurt: Wie Politik tatsächlich ist - und wie sie sein sollte" erklärt Wolfgang Bosbach in seinem Buch. Hier können Sie es bestellen.)
"Bravo, Herr Bosbach! Ich wäre längst aufgestanden und gegangen", hieß es zum Beispiel bei einem der vielen positiven Kommentare. Andere User feierten Bosbach, als den einzigen Politiker, "der wirklich zu seinen Aussagen steht" und schlagen ihn schon als nächsten Bundeskanzler vor. Bosbach hatte das Studio mit den Worten "ich habe ihnen gesagt, was ich mitmache und was nicht. [...] Frau Ditfurth ist persönlich und vom Verhalten in ihrer Argumentation unerträglich" verlassen. Einige Zuschauer fanden dies aber auch zu überstürzt oder waren zumindest überrascht. Ein Kommentator fand für die Aktion einen interessanten Vergleich: "Bosbach verlässt freiwillig eine Talkshow. Das ist in etwa so, als würde Alice Schwarzer Jörg Kachelmann heiraten".
Bosbach bereut die Entscheidung nicht
Mittlerweile hat sich auch Bosbach zu Wort gemeldet. In der "Bild"-Zeitung machte er deutlich, dass er das Verlassen der Sendung nicht im geringsten bereut, ganz im Gegenteil: "Ich habe mich auf der Fahrt nach Hause geärgert, dass ich nicht schon viel früher gegangen bin", sagte er und fügte leicht sarkastisch hinzu, dass er in Talkshows schon viel ertragen musste, "aber irgendwann ist auch mal Schluss. Ich habe schon einen Herzschrittmacher und brauche keinen zweiten".
Maischberger entschuldigt sich bei Ditfurth
Nach der Sendung schilderte auch Sandra Maischberger (50) ihre Sicht der Dinge. In einem Facebook-Statement schrieb sie, dass sie Bosbachs Abgang sehr bedauere und entschuldigte sich auch für ihr anschließendes Verhalten. Im Eifer des Gefechts bat die Moderatorin auch Ditfurth, die Runde zu verlassen. Dies sei "eine unüberlegte Kurzschlussreaktion" gewesen und "ein Fehler den ich bedauere". Die sonst so mitteilungsfreudige Ditfurth äußerte sich übrigens noch nicht. Auf Twitter schrieb sie gestern Abend nur: "Gute Nacht allerseits!"