Germany's next Topmodel: Rassismus-Eklat und Heidi-Zusammenbruch

"Germany's Next Topmodel"geht in die nächste Runde. Erste Erkenntnisse: Wolfgang Joop kann ganz schön hart sein, auch eine Kandidatin hat bereits unbedacht mit harten Worten irritiert. Dann der Schock: Heidi Klum muss in die Notaufnahme!
26 neue Gesichter - 25 Models und ein Juror - und eigentlich alles beim Alten: Am Donnerstagabend ist Deutschlands liebste Zickenstube, "Germany's Next Top Model" wieder auf Sendung gegangen. Die gewohnten Elemente fehlen natürlich nicht: Harte "Experten"-Urteile über eigentlich hübsche Gesichter, gerne am Rande des Fremdschämens, kleine Zickereien unter den Kandidatinnen und tränenreiche Abschiede vom Modeltraum. Ein wenig Erfrischung ist aber auch geboten. Zum Beispiel durch Neu-Juror Wolfgang Joop, der sich nicht scheut, sich von Kandidatinnen auch einmal umstimmen zu lassen. Oder durch Model-Anwärterin Franziska. Die Bayerin hat sich schon in der ersten Folge unfreiwillig in den Vordergrund gespielt.
Freunde des platten Beauty-Urteils wurden erwartungsgemäß schon zu Beginn der Sendung bestens bedient: In Zweier- oder Dreiergrüppchen durften die Jungmodels einmal mehr vor die unbarmherzige Jury treten. "Die großen Ohren, dazu der übertrieben große Mund", ätzte etwa Joop über eine junge Dame. Kollege Thomas Hayo scheute sich wiederum nicht, einer Kandidatin folgenden, eher uneleganten, Sermon zu servieren: "Sie hat eine tolle Oberweite, aber sie ist nicht sehr elegant" - der Gentleman hat gesprochen. Damit hatten die beiden bereits wieder in den Sendearchiven verschollenen Kandidatinnen freilich immerhin jener Mitbewerberin etwas voraus, die vor laufender Kamera entsetzt schluchzte: "Heidi hat nicht mal geguckt!"
Nun denn. Joop bewies immerhin noch den Schneid, Macho-Hayo die Stirn zu bieten. Kandidatin Ellen forderte die Jury auf, sich ihr Nein "noch einmal gut zu überlegen" - und während Hayo vom sicheren Jury-Thron herausfordernd-zynisch fragt "kriegen wir sonst Schwierigkeiten?", überlegt es sich Joop tatsächlich nochmal. Trotz Stichelei des nun kalt erwischten Jurykollegen. Und nur um die Kandidatin später als "hausbacken" abzukanzeln. So oder so: Mutige Aktion.
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Einen Werbeblock später ist das Gröbste erledigt: 25 Models sind ausgewählt. Darunter das bayerische Highlight Franziska. Sie überzeugt Joop mit bauchfrei zusammengeknotetem Hemd von ihrer "Ausstrahlung" - und sorgt im Verlauf des Abends mit dem zweiten ganz markanten Gesicht in der Model-Crew für einen Eklat. Der dunkelhäutigen Bergisch-Gladbacherin Aminata gesteht sie, eben am ersten Shooting-Ziel Singapur angekommen, "nicht so viele Chancen" zu - weil zwei weitere Bewerberinnen mit dunklerem Teint im Camp mit dabei sind. Die Folge sind Rassismusvorwürfe und großes Zicken- und Emotionskino ("Ich wollte es nicht!" - "Sie kann sich entschuldigen wie sie will, es wird nicht ankommen!"). Das wird nach einer tränenreichen Entschuldigung erst kurz vor Ende der Sendung beigelegt.
Ein Swimming-Pool-Shooting und einen von Klum fachmännisch verspeisten Döner später gehen die ersten "GNTM"-Entscheidungen der Staffel ins Land: Mit Jill und Lisa S. müssen die ersten Kandidatinnen nach Hause fahren - und tragen ihr Schicksal auf ganz und gar unterschiedliche Arten. Während Jill den Rauswurf als "kleine Ohrfeige" empfindet, nimmt Lisa das abrupte Ende der ersehnten Modelkarriere locker: "Ist nicht schlimm, ich freu mich auf zu Hause."
Auf die nächste Sendung dürften sich zumindest eingefleischte "Topmodel"-Fans schon jetzt freuen. Und ProSieben verspricht ihnen in der Vorschau auch schon die nächsten nervenaufreibenden Highlights. Die liefert dann wohl ausgerechnet Gastgeberin Heidi Klum: Sie muss mit hohem Fieber in die Notaufnahme. Dieses Gesundheitsdrama reicht dann sicher - garantiertem Happy End zum Trotz - für ein paar schweißnasse Hände vor dem Fernseher.