Geld-Check: Mieten oder Kaufen?

Dank historisch Niedriger Zinsen, ist es so günstig wie nie zuvor ins Eigenheim zu investieren. Aber lohnt sich das ganze wirklich? Der ARD-"Geld-Check" hat's getestet!
von  az
Moderator Roberto Cappelluti unterwegs für den ARD-"Geldcheck"
Moderator Roberto Cappelluti unterwegs für den ARD-"Geldcheck" © ARD

München - Etwa die Hälfte aller Deutschen wohnt zur Miete. Allerdings 2/3 aller Mieter würden gerne im Eigenheim leben. So auch Famile Röttger, die die ARD berät. Lohnt es sich für eine Deutsche Durchschnittsfamilie überhaupt ins Eigenheim zu ziehen?

Für Familie Röttger prüft der Geld-Check: Können sie sich ihr Traumhaus leisten?

Herr Röttger verdient 42 000 Euro brutto im Jahr. 250 000 Euro soll ihr Haus Kosten. Derzeit zahlt die Familie 650 Euro Kaltmiete und schafft es 300 Euro monatlich zu sparen. 15 000 Euro Eigenkapital stehen zur Verfügung.

Fazit: Serös wäre es nicht, wenn sich Familie Röttger unter diesen Vorrausstzungen ein Eigenheim finanziert! Das Problem: Zu wenig Eigenkapital. Aber die Röttgers stehen kurz davor: Noch zwei bis drei Jahre sparen, dann steht dem Eigenheim nichts mehr im Weg.

Beratung der Banken

Ohne genug Eigenkapital sollte man also nicht ins Eigenheim. Ansonsten steht die Finanzierung immer Spitz auf Knopf. Aber klären Bausparkassen, Banken und Finanzdienstleistern ausreichend auf? 

Beim ARD-Check fallen 5 von 8 durch! Dort wäre sogar eine Finanzierung ohne jegliches Eigenkapital angoten worden. Viel zu riskant. Nur drei Kreditinstitute haben auf dieses Risiko hingewiesen und verlangen ein Eigenkapital von 50 000 Euro.

Wo lohnt sich zu kaufen und wo sollte man besser mieten?

Wo lohnt sich eine Immobilie? Lage , Lage, Lage. Diese alte Immobilienweisheit gilt mehr denn je. "Geld-Check"-Moderator Roberto Cappelluti  besucht Hausbesitzer, die für ihr Eigenheim auch zu Schnäppchenpreisen keinen Käufer finden. Im Westerwald gibt's eine Immobilie zum Schnäpchenpreis, für weniger als 1000 Euro/Quadratmeter. In vielen ländlichen Gegenden mit schwacher Infrastruktur leiden die Immobilienpreise. In den städtischen Zentren dagegen explodieren die Preise  . Dieser Trend wird sich laut "ARD-Check" verstärken.

Worauf man achten sollte, damit das eigene Haus mit den Jahren an Wert gewinnt.

Die Prognose für die Entwicklung der Immobilienpreise ist vor allem im Deutschen Süden gut.

Vor allem in mittelgroßen Städten wie zum Beispiel Fuldo, Bonn und Osnabrück lohnt es sich ein Eigenheim zuzulegen. Dort sind die Preise in den letzten Jahren nicht so extrem gestiegen, aber die Prognosen ist gut. Es sollte also eine Gegend mit Zukunft und guter Infrastruktur sein.

Aber das alleine reicht offenbar nicht. Laut dem "Geld-Check" lohnt es sich in Städten wie München oder Frankfurt nicht zu kaufen.

 

Was sich Mieter alles gefallen lassen

 

Vor allem in den Zentren suchen immer mehr Leute nach bezahlbaren Wohnraum. Wer in einer Stadt wie München auf Wohnungssuche geht, muss hart im Nehmen sein. Jennifer Weger hat innerhalb eines halben Jahres 20 bis 30 Besichtigungen hinter sich gebracht, mit bis zu 40 übrigen Interessenten quetschte sie sich in die Wohnungen. Ein Vermieter habe tatsächlich 8000 Euro Ablöse für eine Leder-Couch haben wollen. "Und das war tatsächlich die Bedingung, um die Wohnung überhaupt zu bekommen, um überhaupt die Selbstauskunft ausfüllen zu dürfen", empört sich Weger.

Um zu testen, was Mieter alles mit sich machen lassen, schlüpft der Reporter selbst in die Rolle des Maklers. Was sind die Interessenten für eine Drei-Zimmer-Wohnung am Münchner Stadtrand bereit zu tun. Fake-Makler: "Die Eigentümerin hat auch ein paar Schafe. Könnten Sie sich vorstellen, am Wochenende auch mal nach den Schafen zu schauen?" Interessent: "Wenn sie es mir zeigt vorher, dann schon." Dass die Eigentümerin am Wochenende ihren Traktor in der Garage des Mieters parkt, wäre für einen Bewerber ebenfalls okay.

Selbst für die Rumpel-Einrichtung vom Sperrmüll würde eine Interessentin noch 300 Euro hinblättern. 

Macht ein Eigenheim sexy?

Auch das testet die ARD. Zwei Bilder von weiblichen Models werden aufgestellt und die Herren der Schöpfung werden dazu befragt, wenn sie attraktiver finden. Mal wird behauptet die eine sei Eigenheimbesitzerin, dannl die andere. Auf die Einschätzung der Männer hatte das Eigenheim keine Rolle gespielt. Es wurde immer die gleiche Dame als attraktiver eingeschätzt.

Das gleiche Spiel wurde mit männlichen Models und Passantinen wiederholt. Und siehe da! Frauen finden einen Eigenheimbesitzer attraktiver. Immer das Model, über das behauptet wurde, er sei Eigenheimbesitzer wurde von den Damen als attraktiver eingeschätzt.

 

 

Gesamt-Fazit: Nicht überall lohnt es sich ins Eigenheim zu investieren - auch wenn es sexy macht. Wenn doch, dann ist ausreichend Eigenkapital das A und O.

 

 

 

 

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