Gedeon Burkhard: "Im Dschungelcamp sehe ich mich nicht"
Im "Dschungelcamp" sieht sich Gedeon Burkhard nicht, bei "Let's Dance" hat er dagegen schon mal mitgemacht. Warum, hat der Schauspieler im Interview erklärt. Ebenfalls erklärt hat der ehemalige Kollege von "Kommissar Rex", warum es so schwierig ist, neben einem Tier zu brillieren.
Berlin - Katja von Garniers (47) Kinoerfolg "Abgeschminkt!" (1993) machte nicht nur Katja Riemann (50) zum Star, auch ihr Film-Lover Gedeon Burkhard (44) konnte sich über den Erfolg des nur 55 Minuten kurzen Streifens nicht beklagen. Dass die Komödie aber noch viel mehr ist, als der Überraschungserfolg einer Filmhochschülerin, hat der Schauspieler im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt. Verraten hat der ehemalige Kollege von "Kommissar Rex" aber auch, warum es so schwierig ist, neben einem Tier zu brillieren und ob er Hollywood-Superstar Joaquin Phoenix (39), den er zuletzt in "The Master" synchronisiert hat, schon mal persönlich getroffen hat.
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Was denken Sie heute über Katja von Garniers Kinoerfolg "Abgeschminkt!" (1993)?
Gedeon Burkhard: In einer Zeit, in der das deutsche Kino keine großen Erfolge feiern konnte, war "Abgeschminkt!" ein echter Überraschungserfolg. Wenn man so will, war dieser Film ein Teil des Anstoßes zu der Phase, die man dann den "neuen deutschen Film" nannte. Die heutigen Komödienerfolge von Til Schweiger und Matthias Schweighöfer kann man eigentlich direkt darauf zurückführen.
Viele Schauspieler wollen nicht so gerne mit Kindern und Tieren spielen, weil die alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie waren mehr als drei Jahre lang mit "Kommissar Rex" unterwegs. Wie oft ging Ihnen dieses ungeschriebene Gesetz durch den Kopf?
Burkhard: Der Satz ging mir nicht nur durch den Kopf, der fiel auch des Öfteren am Set - im Spaß natürlich. Es steckt aber auch ein wahrer Kern darin, denn Kinder und Tiere agieren vor der Kamera vollkommen natürlich, echt und wahrhaftig - sofern sie das machen, was sie machen sollen. Diese Authentizität nimmt die Kamera auf. Alle Filmemacher arbeiten ja daran, Momente der Wahrheit einzufangen, und vor allem Tiere spielen eigentlich immer oscarreif.
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Sie arbeiten auch als Synchronsprecher und haben Ihre Stimme unter anderem Keanu Reeves und Joaquin Phoenix geliehen. Haben Sie die beiden mal getroffen?
Burkhard: Ich habe schon viele US-Stars getroffen, aber mit diesen beiden Künstlern haben sich meine realen Wege noch nie gekreuzt - leider. Vor allem Ausnahmeschauspieler Joaquin Phoenix würde ich wirklich gerne mal kennenlernen.
Sie haben bei der italienischen Variante von "Let's Dance" mitgemacht. Würden Sie das auch bei einer deutschen Staffel machen?
Burkhard: Wenn dieselbe Situation entstehen würde, in der ich damals war, dann vielleicht schon. Damals war in Italien gerade eine Serie mit mir angelaufen und wir wollten über diesen Weg darauf aufmerksam machen. Im Prinzip war es Öffentlichkeitsarbeit für die Serie, ohne dass wir einen Pressetermin nach dem anderen machen mussten.
Käme eine Teilnahme im "Dschungelcamp" für Sie infrage?
Burkhard: Sagen wir es so: Im Moment sehe ich mich dort nicht.
Glauben Sie an Liebe auf den ersten Blick?
Burkhard: Dass man sich sieht und vom Blitz getroffen wird, gibt es auf jeden Fall. Ob das dann nur Leidenschaft ist oder Liebe oder etwas, das zur Liebe führt, zeigt sich natürlich erst mit der Zeit.
Alte Liebe rostet nicht - was halten Sie davon?
Burkhard: Ich glaub schon, dass eine lange Beziehung sehr viel überwinden kann, weil eine sehr große Verbindung da ist.
Am Ostermontag sind Sie in dem Film "Rosamunde Pilcher: Mein unbekanntes Herz" (20.15 Uhr, ZDF) zu sehen. Sie spielen einen Mann, dessen Frau bei einem Unfall ums Leben kommt. Ihr Herz wird einer herzkranken Frau implantiert. Was halten Sie von Organtransplantationen?
Burkhard: Wenn man eine braucht, ist es sicher wunderbar. Ansonsten finde ich es ein schwieriges Thema. Mir persönlich wäre es am liebsten, wenn uns der Staat diese Entscheidung abnehmen würde. Jeder sollte einfach ein Organspender sein. Dann müsste man nicht über das Thema, einen entsprechenden Ausweis und den Tod nachdenken. Ich glaube, dass das viele davon abhält.
Macht es für Sie einen Unterschied, ob man das Herz oder zum Beispiel die Leber eines anderen Menschen transplantiert?
Burkhard: Ich nehme an: nein. Aber das sind genau diese merkwürdigen Fragen, die man sich eben stellt. Wahrscheinlich ist das alles absurd, dennoch haben die meisten Menschen diese Gedanken.
Zu Beginn des Films planen Sie, für ein paar Jahre nach Kuala Lumpur zu gehen. Wo könnten Sie sich vorstellen, ein paar Jahre lang zu leben?
Burkhard: Durch meinen Beruf kann ich mir vorstellen, überall zu leben. Ich war schon länger in den USA, in England und in Österreich. Seit ich Vater bin, hat sich das aber ein wenig verändert, weil ich jetzt doch dort verwurzelt bin, wo meine Familie und vor allem mein Kind ist. Ich kann ein Kind ja nicht einfach so entwurzeln wie mich selbst.