"Freddy tanzt": Der ARD-Tatort in der AZ-Kritik
In "Freddy tanzt" untersuchen die Kommissare Ballauf & Schenk den Tod eines jungen, gescheiterten Pianisten. Zwischen Büro-Chaos und Stiegenhaus-Mief verstrickt sich der Kölner Tatort in zahlreichen Mystifikationen. Die AZ-Kritik.
München - Im Wettbewerb um die schlaueste Tatort-Akrobatik stricken die Krimi-Autoren immer kompliziertere Netzwerk-Muster, in die man dann auch noch die Privatseele der Kommissare einfädeln kann. So wohnt Kommissar Max Ballauf (Klaus J.Behrendt) im Tatortkrimi „Freddy tanzt“ (Buch: Jürgen Werner, Regie: Andreas Kleinert, ARD/WDR) zufällig in einem Mietshaus neben einer Dame, die bei ihm klingelt, weil ihr Sohn verschwunden ist.
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Und im Hof liegt eine Leiche und im Treppenhaus klebt Blut. Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) ringt mit väterlichen Gefühlen für eine Verdächtige und balzt sie an. Und drei fiese, geschniegelte kleine Banker quatschen fiese Sprüche. So pendeln sich die Kommissare, ihrer Assistentin beraubt, zwischen Büro-Chaos und Stiegenhaus-Mief durch ihren muffeligen Alltag und stochern im Netzwerk-Filz der Mystifikationen.
Das Kölner Kleinbürgervolk von Eishockey-Trainer bis Edelnutte reduziert jeden Todesfall auf Notwehr und das Single-Leben auf den Tango-Tanzkurs.
Ein Bier für die Tatort-Philosophen.
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