„Frankfurter Rundschau“ bleibt eigenständig

Die „Frankfurter Rundschau“ ist gerettet – wenngleich viele Mitarbeiter davon wenig haben. Zumindest soll die Eigenständigkeit erhalten bleiben.
Ludwig Vaitl / Onlineredaktion |
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Die „Frankfurter Rundschau“ ist gerettet – wenngleich die meisten der Mitarbeiter davon wenig haben. Erhalten bleiben sollen linksliberales Profil und Eigenständigkeit des Traditionsblatts. Das verspricht die „FAZ“, die die „FR“ übernimmt.

Frankfurt (dpa) – Die angeschlagene „Frankfurter Rundschau“ soll auch nach der genehmigten Übernahme durch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ als unabhängige und linksliberale Zeitung erscheinen. Die neue „Frankfurter Rundschau GmbH“ halte die Titelrechte und sei mit einer eigenen Redaktion für die gedruckte und die digitale Ausgabe der Zeitung verantwortlich, teilten die „FAZ“ GmbH und die Frankfurter Societät GmbH am Donnerstag mit.

Es bleibt allerdings beim Kahlschlag in der Belegschaft: Trotz der gesicherten Zukunft des Blattes müssen die weitaus meisten der mehr als 400 Mitarbeiter des Verlags gehen, lediglich 28 werden übernommen. Am Mittwoch hatte das Bundeskartellamt die Übernahme der „FR“ durch die „FAZ“ genehmigt.

Der Kaufvertrag sei nach den Vertragsverhandlungen mit dem Insolvenzverwalter am Donnerstag unterzeichnet worden, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung. Zum Kaufpreis machte die „FAZ“ am Donnerstag zunächst keine Angaben. Hunderte „FR“-Mitarbeiter haben bereits ihre Kündigungen erhalten.

Zunächst sollen sich die 28 übernommenen „FR“-Mitarbeiter in der Redaktion unter Leitung des bisherigen Chefredakteurs Arnd Festerling auf die Regionalberichterstattung konzentrieren. „Wir glauben an die Zukunft der Marke "Frankfurter Rundschau"“, sagte Hans Homrighausen, der Geschäftsführer der Frankfurter Societät GmbH. „Aus dieser Überzeugung heraus packen wir die neue Herausforderung an.“

Nach Angaben der neuen Eigentümerin wird das Blatt von diesem Freitag an in der unabhängigen Verlags- und Redaktionsgesellschaft „Frankfurter Rundschau GmbH“ veröffentlicht.

Gesellschafter seien mit 55 Prozent der Anteile die Frankfurter Societät GmbH, mit 35 Prozent der „FAZ“-Verlag sowie mit zehn Prozent die Karl Gerold Stiftung. „Diese garantiert mit ihrer Stiftungsverfassung die Ausrichtung der "Frankfurter Rundschau" als "unabhängige, linksliberale Tageszeitung“, teilte die FAZ weiter mit. Nach jahrelanger Krise hatte die „FR“ aufgrund der hohen Verluste im vergangenen November Insolvenz angemeldet. Hauptgesellschafter waren bislang die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg und die SPD-Medienholding ddvg.

 

 

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