Fierek als Lebenskünstler in Miniserie „Hammer & Sichl“

In dieser Rolle fühlt sich Wolfgang Fierek wohl: Als Lebenskünstler Toni Sichl schlägt er sich in einer neuen BR-Serie durchs Leben
von  Cordula Dieckmann
Wolfgang Fierek in der BR-Serie "Hammer & Sichl" (BR, freitags ab 08.11., 22.00 Uhr). Als Gründer der Firma "Hammer und Sichl" hat Toni Sichl immer eine aparte Lösung bereit.
Wolfgang Fierek in der BR-Serie "Hammer & Sichl" (BR, freitags ab 08.11., 22.00 Uhr). Als Gründer der Firma "Hammer und Sichl" hat Toni Sichl immer eine aparte Lösung bereit. © BR

Ein Lebenskünstler, der den Alltag nicht so wichtig nimmt – in dieser Rolle fühlt sich Wolfgang Fierek wohl. Ab Freitag (8. November) ist er um 22.00 Uhr in der neuen Miniserie „Hammer & Sichl“ im Bayerischen Fernsehen zu sehen. Fierek spielt darin den Arbeitslosen Toni Sichl, der mit dem Ostdeutschen Jens Hammer eine Handwerkerfirma gründet. Allerdings sind die beiden Neuunternehmer komplett verschieden. Während Hammer diszipliniert und ordnungsliebend ist, sorgt Sichl immer wieder für Chaos mit seinen verrückten Ideen und vor allem mit seinem Freiheitsstreben. Mit seiner Figur kann sich Fierek deshalb bestens identifizieren.

AZ: Herr Fierek, was bedeutet Ihnen Freiheit?

Das bedeutet mir sehr viel. Frei zu entscheiden, was ich im Leben möchte, ist für mich das höchste Gut. Es ist nicht immer sehr einfach und man muss dafür kämpfen, aber es ist mir sehr wichtig.

Worin besteht diese Freiheit bei Ihnen?

Ich kann selber bestimmen, wie viel ich in meinem Leben arbeiten möchte. Was ich mir im Leben antue. Dinge, die mich einschränken, lehne ich grundsätzlich ab. Feste Arbeitszeiten gibt es beim Film immer nur eine kurze Zeit. Ich arbeite sehr gerne, und dann wirklich von frühmorgens bis abends. Aber zwischendurch brauche ich immer wieder meine Fluchtmöglichkeiten und muss für ein paar Wochen weg.

Gibt es auch andere Formen von Freiheit für Sie, jenseits der Filmbranche, etwa beim Motorradfahren?

Freiheit kann auch bedeuten, dass man sich in ein Café setzt und Menschen anschaut, ohne Termindruck. Die Freiheit beim Motorradfahren ist ein Klischee. Motorradfahren ist wunderbar, das ist für mich eine Art Meditation. Aber Freiheit kann für mich genauso sein, wenn ich mir in der Früh mein Fahrrad nehmen und zwei Stunden radeln kann.

Welche Parallelen gibt es zwischen ihrer Serienfigur Toni Sichl und Ihnen?

Der Sichl ist auch jemand, der schaut, dass er so wenig wie möglich Belastungen hat. Er braucht kein eigenes Auto, kein Telefon. Das sind alles Dinge, die ihn in der Freiheit einschränken. Er braucht nur das Nötigste. Der Toni ist ja nicht ganz unclever. Er hat dafür seine Erfahrungen, seine Verbindungen zu allen möglichen Leuten. Im Laufe der Jahre hat er seine Connections aufgebaut.

Was hat Sie an der Serie gereizt?

Mir hat gefallen, dass es keine Kriminal- oder Ermittlerserie ist, sondern Geschichten aus dem Leben heraus. Dann natürlich der Münchner Flair, den kann man schlecht überbieten. Viele Menschen kommen zu uns und wollen sich die Schickeria anschauen.

Gibt es die Schickeria überhaupt noch in dem Ausmaß?

Die gibt es noch schlimmer als vorher. Vielleicht nicht mehr so 150-prozentig, wie früher, aber sie ist auf jeden Fall noch da. Zum Beispiel auf der Leopoldstraße oder im Englischen Garten. Schwabing war immer schon sehr geprägt von Studenten und Künstlern, eine sehr kreative bewegte Szene. Ich lebe inzwischen nicht mehr dort, sondern in Aying bei München. Ich vermisse Schwabing sehr.

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