ESC: Halbfinale in China zensiert - EBU greift durch

Ein chinesischer Streaminganbieter hat das erste ESC-Halbfinale zensiert. Die EBU beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit Mango TV.
(hub/spot) |
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Nachdem beim chinesischen Streamingdienst Mango TV das erste ESC-Halbfinale am Dienstag zensiert wurde, gibt es Konsequenzen. In einem Statement, das bei eurovision.tv zu lesen ist, heißt es: "Am 9. Mai übertrug der chinesische Sender Mango TV das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2018 live, aber zwei Auftritte wurden zensiert." Dies stehe nicht im Einklang mit den Werten der European Broadcasting Union (EBU) und deren Tradition, Vielfalt durch Musik zu feiern, steht dort weiter. "Mit Bedauern werden wir deshalb sofort unsere Partnerschaft mit dem Sender beenden, und es wird ihnen nicht gestattet sein, das zweite Halbfinale oder das Finale zu übertragen."

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Wie unter anderem "dwdl.de" berichtete, handelt es sich bei einem der zensierten Beiträge um die Performance des irischen Sängers Ryan O'Shaughnessy, "mutmaßlich, weil sich auf der Bühne zwei Männer umtanzten und Händchen hielten". Mango TV gehöre demnach zum staatlichen Sender Hunan TV. Seit vergangenem Jahr gebe es ein Gesetz in China, das die Darstellung von "abnormalen sexuellen Aktivitäten" verbiete. Die Darstellung von Homosexualität falle unter das Gesetz, obwohl gleichgeschlechtliche Liebe seit 1997 in China straffrei sei, heißt es weiter. Der Halbfinal-Beitrag von Albanien wurde demnach ebenfalls zensiert - offenbar wegen der Tattoos des Sängers.

Ryan O'Shaughnessy, der sich für das Finale qualifiziert hat, begrüßt laut "RTE", dass die Zusammenarbeit mit Mango TV beendet wurde: "Wir haben von Anfang an gesagt, dass Liebe Liebe ist. Es ist egal, ob sie zwischen zwei Jungs und zwei Mädchen oder einem Jungen und einem Mädchen ist. Ich denke, es ist eine wirklich wichtige Entscheidung der EBU, sie haben es nicht hingenommen und ich denke, es ist ein Schritt in die richtige Richtung - ich bin glücklich darüber."

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