Erinnerungen an Hildebrandt fürs Netz gesucht

 Dieter Hildebrandt setzte mit  seinem letzten Großprojekt Störsender.tv voll aufs Internet. Die Seite will jetzt Fan-Videos veröffentlichen.
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Mit Störsender.tv überraschte Dieter
Hildebrandt als Web-TV-Macher
dpa Mit Störsender.tv überraschte Dieter Hildebrandt als Web-TV-Macher

Dieter Hildebrandt setzte mit  seinem letzten Großprojekt Störsender.tv voll aufs Internet. Die Seite will jetzt Fan-Videos veröffentlichen.

München - „Er nutzte damals ja nicht mal Email“, sagt Stefan Hanitzsch über Dieter Hildebrandt. Im Winter 2011 kam dem Journalisten die Idee zu einem satirischen Internet-TV-Format. Minuten später hatte er Hildebrandt schon für Störsender.tv begeistert. Es war sein letztes Großprojekt, das ihn auf besondere Weise unsterblich macht: Fans des verstorbenen Kabarettisten können persönliche Videos, Bilder und Texte einschicken. Die sollen dann veröffentlicht werden.

Eigentlich wollte Hildebrandt vor zwei Jahren nur seine Webseite von Hanitzsch überarbeiten lassen. „Ich hab’ ihm dann erklärt, dass eine Internetseite mehr sein kann, als nur Termine und Bilder“, sagt der Journalisten zur AZ. Dann präsentierte er dem Kabarett-Star seine Web-TV-Idee: „Also ein Störsender, sagte er sofort. Da hatten wir gleich den richtigen Namen.“ Über Spenden sammelten beide das Geld für das Projekt – ein sogenanntes Crowd-Funding.

Im Januar 2013 waren 125000 Euro zusammen, mehr als erwartet. 15 Sendungen sind abgedreht und im Netz abrufbar. Mit dabei: Kabarettgrößen wie Frank-Markus Barwasser alias „Erwin Pelzig“, Urban Priol, HG Butzko und Liedermacher Konstantin Wecker.

„Hildebrandt sagte: ,Die Öffentlich-Rechtlichen machen sich in jede Hose, die man ihnen hinhält. Und die Privaten senden das, was drin ist’“, erinnert sich Hanitzsch. „Störsender.tv“ habe Hildebrandt nach dem Abgang vom Fernsehen einen Riesenspaß gemacht – Web-TV ohne Quotendruck. Besonders über die Reaktionen vom Publikum freute er sich. Der einstige Internet-Skeptiker ging in seiner neuen Rolle als Web-TV-Macher auf.

Der Tod des Kabarettisten hat jetzt alle geschockt: „Ich hab’ gewusst, dass er krank ist. Aber dass es so schnell geht, hat uns alle überrascht“, sagt Hanitzsch. Die Zukunft von Störsender.tv steht nun in den Sternen. „Wenn man ihn fragen könnte, dann würde er wollen, dass es weitergeht“, ist sich Hanitzsch sicher. Auf der Webseite war  zu lesen: „Spiel, Satz und Sieg für Hildebrandt. Danke, lieber Dieter, für alles.“ Auf Facebook kondolierten hunderte Fans.

Deren Nachrufe und persönliche Geschichten zu Dieter Hildebrandt sollen jetzt auch auf die Störsender-Seite kommen „Erzähl, was Dieter dir bedeutet, oder einfach, was du ihm auf den Weg geben willst“, so der Aufruf. Videos, Bilder und Texte können an nachruf@stoersender.tv geschickt werden.

 

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