Ein Armutszeugnis, dass der Fernsehpreis nicht zu sehen ist
Das Fernsehen hat mehr und Besseres zu bieten als Tatort und Dschungelcamp. Wer gerne wissen würde, was – schaut in die Röhre. Denn wenn wie am Donnerstag der Deutsche Fernsehpreis für die besten Produktionen verliehen wird, kriegt’s keiner mit. Wie auch? Seit 2016 wird der Fernsehpreis nicht mehr im Fernsehen gezeigt (abgesehen von einer Mini-Zusammenfassung). Unattraktive Sendezeiten sorgten zuvor für miese Quoten, die Stifter – die Chefs von ZDF, WDR, RTL und Sat.1 – konnten sich nicht auf eine Liveübertragung und einen Moderator einigen und bildeten sich ein, dass es keinen interessiert. Also raus aus dem Programm, Problem gelöst. Jetzt moderiert die freche Barbara Schöneberger, die wunderbare Senta Berger erhält den Ehrenpreis – keiner schaut zu. Ein Armutszeugnis. Die Verantwortlichen hätten ihre Egos zurückschrauben müssen und sich was einfallen lassen sollen (beim einst quotenschwächelnden Bambi hat es funktioniert). Anstelle des Fernsehpreises zeigen die Sender zur selben Zeit lieber den Bergdoktor. Und einen alten Tatort.