Dschungelcamp 2017: Wenn Wahnsinn zur Normalität wird

Coolangatta - Hankas Analyse der Kandidaten mit deren jeweiligen Marotten, ihren operierten Körpern und intellektuellen Defiziten war treffender als alles, was wir Journalisten bislang geschrieben haben. Das war unterhaltsam und amüsant, ihre Beobachtungs-Sessions der schlafenden Mitstreiter waren wunderbar befremdlich und der Streit über selbige ergab perfektes Dschungelcamp-Material.

Und doch bleibt bei alldem immer ein unangenehmer Beigeschmack – denn es vergeht keine einzige Folge, in der nicht klar wird, wie dringend die Wildpinklerin psychologische Unterstützung bräuchte. Dass man ihre Defizite zur Schau stellt und zelebriert ist und bleibt schäbig. Denn in ihrem (ständig artikulierten) verzweifelten Wunsch, am "normalen" Leben teilhaben zu können, hat Hanka jegliches Gefühl dafür verloren, wann es an der Zeit wäre, die Notbremse zu ziehen. Sie wird nicht "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" rufen, denn das wäre genau jenes Eingeständnis, dass sie nicht fit genug für so eine Gruppen-Show ist, vor dem sie sich so fürchtet. Normalerweise habe ich mit Dschungelcamp-Kandidaten kein Mitleid. Mit Hanka allerdings schon.

Siehe auch: "Liebes RTL, wir müssen reden!"

Ganz anders sieht es mit Honey aus. "Die große Honey Show", wie er seine gnadenlose Selbstdarstellung nennt, war von der ersten Minute an grenzwertig, aber sein Auftritt bei der heutigen Schatzsuche setzt dem Ganzen die Krone auf. Diese Mischung aus Arbeitsverweigerung, Sexismus und eingebildeter Krankheit kann nur eine Konsequenz haben: Der muss Maden fressen, bis ihm das Zahnpasta-Werbung-Grinsen endgültig vergeht. Auf geht's, liebe Zuschauer, ihr habt eine Mission!

Dass Honey nicht schon in der nächsten Folge ran muss, ist kaum verständlich – aber durchaus verzeihlich. Denn immerhin führte das Voting der Zuschauer dazu, dass sich Nicole Mieth zum ersten Mal seit Beginn der Staffel zugleich äußern und bewegen musste. Nicht gerade unterhaltsam, aber immerhin neu. Und auch dass Hanka in die Prüfung muss, ist nicht wirklich zu kritisieren, denn immerhin machte sie während dieser Aufgaben bislang immer einen recht gefestigten Eindruck. Und irgendeine angemessene Gemeinheit für Mr. "Ich hab Lunge" wird sich dann hoffentlich auch noch ergeben.