Dschungelcamp 2017: Heute schon mal abgeführt?

Coolangatta – Marc Terenzi, Fräulein Menke, Mallorca-Jens, Sarah Joelle und Kader Loth – die Hälfte der Kandidaten hat sich schon mal als Sänger beziehungsweise Sängerin versucht. Alle mit so viel Erfolg, dass sie nun am Dschungel-Lagerfeuer hocken.

Da überrascht es nicht, dass die spontane Sprachgesang-Einlage des Teams zur Ohrenkrebs-erzeugenden Verbalattacke gerät. "Ein Team, nicht intim, aber das Team. La familia grande", wird wie ein Mantra wiederholt und der Zuschauer kann nicht anders, als panisch nach einer Packung Ohropax zu suchen.

Doch als sei dieser musikalische Gehversuch allein noch nicht gruselig genug, dichtet Dschungel-Hobbypsychologe Markus Majowski dem Ganzen noch eine emotionale Komponente an: "Das bedeuten für mich, ein bisschen ein Mensch zu sein." Da man sich bei den Dummschwätzereien des ehemaligen Telekomikers nie ganz sicher sein kann, was tatsächlich ernstgemeinter Esoterik-Quatsch ist und was nur aufgesetzter Esoterik-Quatsch ist, bleibt es Restrisiko, dass Markus das tatsächlich so sieht. Eine ebenso gruselige wie bedauernswerte Vorstellung.

"Das bringt eine falsche Harmonie rein, die einfach nicht da ist", analysiert Florian Wess den merkwürdigen Teambuilding-Moment und offenbart dabei mehr Klarheit und Selbstreflexion, als man von einem Dschungelcamper normalerweise erwartet. Und wie wenig das Team tatsächlich freundschaftlich verbunden ist, zeigte sich bei der Abwahl von Fräulein Menke: Die hinterlässt ebenso wenig im Team wie beim Zuschauer eine emotionale Lücke.

Das Fräulein wird vom Ranger abgeführt, nachdem es zuvor Kader Loth das Abführen als Methode der emotionalen Reinigung ans Herz gelegt hatte. Ein bizarrer Kreis, der sich da schließt.

Morgen wird dann wohl Nicole Mieth dran glauben, am Samstag Thomas Häßler. Und der Zuschauer wird nicht mal merken, dass das Camp um drei Personen geschrumpft ist. Was für ein Armutszeugnis für alle Beteiligten.