Drei Fragen zu "Tatort: Spielverderber"
Was machte Kai Diekmann im "Tatort"? Und wo war eigentlich Helene?
Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, 49) verschlug es im neuesten "Tatort" zum Militär. Wir klären offene Fragen zu "Spielverderber".
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Wie kam Kai Diekmann auf den Seziertisch?
"Bei dem ist richtig was schiefgelaufen", lautete der lapidare Kommentar des Pathologen zu der grausam zugerichteten Leiche, die auf dem Seziertisch hinter dem eigentlichen "Tatort"-Opfer liegt. Das kann der Zuschauer interpretieren, wie er will, denn bei dem stummen Statisten handelt es sich um Kai Diekmann (51). Doch wie kam der "Bild"-Chef auf den Tisch? Wie der NDR der Nachrichtenagentur spot on news erklärt, habe der Sender Diekmann die Rolle von sich aus angeboten. Ein anderer Part als der als Leiche war von Anfang an nicht vorgesehen: "Kai Diekmann war die Idealbesetzung für die Rolle."
Wie realistisch ist die Darstellung der Luftwaffe?
Das Militärumfeld im "Tatort" bedient wenige Klischees. Von "Top Gun"-Romantik ist in "Spielverderber" ebenso wenig zu sehen wie von zackigem Salutieren. "Das Militär beruht schon lange nicht mehr auf preußischem Drill. Befehl und Gehorsam, Brust raus, Hacken zusammenschlagen, das ist alles von vorgestern", erklärte Regisseur Hartmut Schoen dem NDR. "Unsere Protagonisten sind Transportflieger. Sie steuern diese gigantischen Flugzeuge. Es sind smarte, moderne Menschen aus unserer Zeit, die etwas zu sagen haben, reflektieren und engagiert sind."
Im Film sind sie allerdings auch reichlich kaputt - Aggression, Spielsucht und Depressionen bestimmen das Leben der Soldaten auf dem Bildschirm. Obwohl posttraumatische Störungen und psychische Belastungen beim Militär keine Seltenheit sind, entspricht dieses Bild offenbar nicht ganz der Wahrheit. "Ich bin jetzt 36 Jahre dabei, aber so eine Anhäufung habe ich noch nie erlebt", sagte Jürgen Zeiler vom Verband der Soldaten der Bundeswehr der "Bild"-Zeitung. "Man bekommt im Tatort den Eindruck, dass das Luftwaffen-Transportgeschwader ein Schmelztiegel seelischer Störungen ist."
Wo ist Helene Fischer?
Maria Furtwängler und Kai Diekmann statt Til Schweiger (51) und Helene Fischer (31)? Der eine oder andere Zuschauer könnte am Sonntagabend leicht verwirrt gewesen sein, denn ursprünglich vorgesehen war für dieses Wochenende der Event-"Tatort" aus Hamburg. Doch aufgrund der Anschläge in Paris am 13. November wurde die Ausstrahlung verschoben.
"Es passt einfach nicht in diese Wochen, eine Krimireihe zu zeigen, in der es auch um einen terroristischen Angriff geht", hatte Programmdirektor Frank Beckmann die Verlegung begründet. Stattdessen bekommen Schweiger und seine Kollegen immerhin den prominenten Sendeplatz an Neujahr zugewiesen: Der erste Teil wird am 1. Januar gezeigt und der zweite Film am 3. Januar jeweils um 20.15 Uhr.