Die zehn größten TV-Flops 2015

Nehmen wir uns kurz Zeit und blicken zurück auf ein TV-Jahr voller Enttäuschungen und leerer Versprechen. Nein, 2015 war definitiv kein Glanzstück der deutschen Fernsehunterhaltung.
(mih/spot) |
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"Wart Ihr auch alle schön brav?!" Der Nikolaus und sein Krampus hätten dieses Jahr jede Menge zu tun, müssten sie den Unterhaltungschefs der deutschen TV-Sender die Leviten lesen. Wer vor der Rute in Deckung gehen muss, lesen Sie hier...

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#10 Der Klügere kippt nach

 

Das Konzept der Talk-Show mit Hugo Egon Balder (65, "Pastewka") und Wigald Boning (48, "Nicht nachmachen") war außergewöhnlich und vielversprechend: Gäste hoben gepflegt einen und die Gastgeber sorgten für stets volle Gläser, gesendet wurde live aus einer Kneipe auf St. Pauli. Die erste Staffel lief im Frühjahr erfolgreich. Die zweite Staffel hatte zuletzt allerdings nur 60.000 Zuschauer, was einem Marktanteil von 0,3 Prozent entsprach. Anfang November zog Sender-Chef Kai Blasberg deshalb die Reißleine.

 

 

#9 Blochin

 

 

Mit Schauspieler Jürgen Vogel als "Blochin" wollte das ZDF an US-Serienerfolge anknüpfen. Das klappte allerdings leider nicht so recht. Von den Kritikern wurde die fünfteilige und immerhin fünf Millionen Euro teure Serie nur müde belächelt. Und auch das Publikum war nicht sonderlich beeindruckt. Schauten zum Auftakt noch vier Millionen Menschen zu, waren es im weiteren Verlauf nur noch etwas über drei Millionen. Gemessen an dem Aufwand und der Aufregung vorher enttäuschend.

 

#8 Bachelorette

 

Charmant, gebildet, schön - und ziemlich langweilig. "Die Bachelorette" (RTL) konnte in diesem Jahr die Zuschauer wenig begeistern. Alisa und ihre Kerle taten sich im Vergleich zum großen Bruder "Bachelor" deutlich schwerer, Zuschauer zu mobilisieren. Mit einem Marktanteil von 13,7 Prozent, etwa 1,22 Millionen Menschen im Alter von 14 bis 49 Jahren, konnte lediglich das Finale über ein ansonsten in jeglicher Hinsicht enttäuschende Staffel hinwegtrösten.

 

#7 Mila

 

"Ich bin gerade megaglücklich", flötete Schauspielerin Susan Sideropoulos (35) kurz vor der "Mila"-Premiere im Interview. Rund fünf Wochen später ließ sie sich von der "Bunten" so zitieren. "Enttäuscht ist das falsche Wort, ich bin eher traurig." Außerdem fielen noch die Begriffe "ratlos, fassungslos und schockiert". Was war passiert? Die Daily-Soap "Mila", mit Sideropoulos als "Titelheldin" war mit verheerenden Quoten bei Sat.1 gestartet, später zu Sixx abgeschoben und schließlich ganz abgesetzt worden.

 

#6 Germany's next Topmodel

 

Für Casting-Shows war es ein denkbar schlechtes Jahr. Selbst eine so etablierte Show wie "Germany's next Topmodel" litt unter Zuschauerschwund und schlechten Quoten, zudem gab es die üblichen Magersucht-Anschuldigungen. Das Live-Finale der zurückliegenden zehnten Staffel musste am 14. Mai dann auch noch wegen einer Bombendrohung abgebrochen werden. Eine neue Jury um Heidi Klum (42) für die neue Staffel im nächsten Jahr sollte es richten, doch auch dieses Casting gestaltete sich offenbar schwierig. Eva Cavalli (56), die Thomas Hayo (46) ersetzen sollte, gab den Verantwortlichen einen Korb. Immerhin für den scheidenden Wolfgang Joop (70) wurde mit dem Designer Michael Michalsky (48) Ersatz gefunden. Ob das für nächstes Jahr etwas hilft?

 

#5 Popstars

 

Es gibt eine neue "Popstars"-Band. Leandah heißt sie und besteht aus vier jungen Frauen. Mitbekommen hat das allerdings kaum jemand. Die Quote der zu RTL II ausgelagerten "Mutter alle Castingshows" war stabil miserabel. "Wenn du auf Langeweile stehst, sei langweilig. Aber dann mit Überzeugung", sagte Jurorin Stefanie Heinzmann zu einer Kandidatin. Klingt löblich. Für die Quote ist es aber pures Gift.

 

#4 Die Band

 

Wenn es noch ein Beweis braucht, dass Castingshows nicht mehr funktionieren: Auch in diesem Jahr gab es den obligatorischen Talentsuche-Fail. Samu Haber (39) wollte für ProSieben "Die Band" finden. Ganz ohne Jury-Klimbim, herbe Kommentare und mit viel Selbstbestimmung der Teilnehmer. Letztlich aber vor allem ohne Zuschauer. 900.000 Zuschauer zum Auftakt blieben der Spitzenwert. Bei der zweiten Show sahen nur noch 400.000 zu - dann wanderte "Die Band" ins Samstagmorgenprogramm. Um 8.15 Uhr durfte sich der Casting-Testballon mit Trickfilmserien um junge TV-Frühaufsteher balgen.

 

#3 Die Stadlshow

 

Als habe man die potenzielle Zuschauerschaft genau sondiert und sich dann für die geringstmögliche Schnittmenge entschieden, so mutete die fast 160-minütige "Stadlshow" an. Denn die Mischung aus frischem Wind und Tradition hatte zumindest in der ersten Episode den exakt gegenteiligen Effekt: Genug lautes "Dorfdisse"-Feeling, dass auch der letzte alteingesessene Fan ins Bett ging und von Karl Moik träumte, aber ausreichend "Heile Welt"-Kitsch, dass die Jugend ebenfalls keinen Bock auf die Sendung hatte. Die Folge: Mit 2,5 Millionen Zuschauern eine katastrophale Quote und beinahe zwei Millionen weniger, als bei Andy Borgs (54) letztem "Musikantenstadl". Nicht immer, aber immer öfter ist den öffentlich-rechtlichen Sendern im Unterhaltungsbereich einfach nicht mehr zu helfen.

 

#2 Deutschland sucht den Superstar

 

Anfang Mai gaben die Verantwortlichen des US-Senders Fox bekannt, dass 2016 nach 14 Jahren "American Idol" Schluss ist. Das deutsche Pendant der Casting-Show heißt "Deutschland sucht den Superstar", doch noch bevor Medien darüber spekulieren konnten, ob mit dem Aus von "American Idol" das weltweite Casting-Show-Sterben eingeleitet werde, meldete sich RTL: "Die Trailer für die nächste Staffel laufen schon." Ändert aber nichts daran, dass die Tendenz den Verantwortlichen Sorgen bereiten muss: Die 2015er-Staffel von "DSDS" war die bislang Zuschauerschwächste.

 

#1 Newtopia

 

Was haben wir gelitten: Allerdings nicht mit den Siedlern von "Newtopia", eher mit Sat.1. Denn das - O-Ton Pressemitteilung - "größte TV-Experiment aller Zeiten" wurde ganz schnell zu einem blamablen Quoten- und PR-Desaster. Die auf ein Jahr angelegte Show landete nur dann in den Schlagzeilen, wenn es negative Vorfälle gab. Im April sorgte der "Faketopia"-Skandal für Aufsehen. Auf einer der Kameras, die den Livestream übertrugen, war zu sehen, wie eine Produzentin den Kandidaten offenbar Anweisungen gab. Sat.1 und Talpa bestritten dies stets. "Eine Absetzung der Sendung wird es aber nicht geben", beteuerte der Sender. Knapp 12 Wochen später zog man die Reißleine und schickte die Kandidaten nach Hause.

 

 

 

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