Die wichtigsten Fragen zum "Polizeiruf 110: Nachtdienst"
Der 13. Fall von Matthias Brandt alias Hauptkommissar Hanns von Meuffels ist Geschichte. Im "Polizeiruf 110: Nachtdienst" zeichnen die Macher ein düsteres Bild von Seniorenheimen. Realität? Und wie geht es mit dem Münchner "Polizeiruf" eigentlich weiter?
Düster, gruselig, bedrückend. Diese Nacht wird Hauptkommissar Hanns von Meuffels alias Schauspieler Matthias Brandt (55) nicht so schnell vergessen. Und auch die Zuschauer werden nach dem Genuss des "Polizeiruf 110: Nachtdienst" mit einem mulmigen Gefühl zurückgelassen. Ist die Lage in deutschen Seniorenheimen wirklich so dramatisch und gefährlich? Und außerdem: Wie geht es mit dem Münchner "Polizeiruf" überhaupt weiter? Hatte Matthias Brandt nicht seinen Ausstieg angekündigt? Fragen über Fragen... (Hier gibt es das Buch "Raumpatrouille" von Matthias Brandt)
Wie geht es mit Hanns von Meuffels weiter?
Zwei Filme kommen noch! Fakt ist: 2018 ist nach dann 15 Fällen für Matthias Brandt Schluss. Er gibt die Rolle freiwillig auf. Wie es mit ihm zu Ende geht, ist allerdings noch nicht klar, sein letzter Film ist noch lange nicht im Kasten. Im Interview mit dem österreichischen "Standard" wünscht sich der Schauspieler, dass von Meuffels in der letzten Folge nicht stirbt und lebendig aus dem "Polizeiruf 110" scheidet. Möglicherweise wechselt er den Beruf: "Das ist eine der von mir immer favorisierten Ideen. Einen arbeitslosen Polizisten hätte ich ganz gut gefunden."
Pflegenotstand in Deutschland, ein reales Problem?
Absolut! Auf der einen Seite gibt es flächendeckend zu wenig ausgebildetes Pflegepersonal, weil nur wenige Menschen den schlecht bezahlten und anstrengenden Beruf ausüben wollen. Zum anderen ist in den Heimen zu wenig Geld vorhanden, um ausreichend Personal überhaupt erst einzustellen. Ein Dilemma, das unter anderem auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe anprangert. Im internationalen Vergleich stünde Deutschland sehr schlecht da, auch weil es keinen gesetzlichen Personalschlüssel gibt, der den Heimen vorgibt, wie viel Personal vor Ort sein müsse.
Gibt es wirklich Waffen in Altenheimen?
Leider ja! Die allermeisten Hausordnungen der Seniorenheime verbieten zwar Waffen jeglicher Art, auch bei Vorliegen eines gültigen Waffenscheins der Bewohner. Jedoch ist es für die Senioren ein Leichtes, ihre Waffen dennoch vor dem Personal zu verstecken. Erst vor wenigen Wochen wurden in Österreich zwei Pflegerinnen von einem 83-Jährigen mit einer Pistole bedroht. Gertraud Fribl, Präsidiumsmitglied des oberösterreichischen Krankenpflegeverbands im Interview mit dem "Spiegel": "Wir können nicht kontrollieren, was die Patienten beim Einzug ins Seniorenheim so alles mitbringen. Von Messern über Macheten bis zu Pistolen ist da alles dabei."
Wer inszenierte den "Polizeiruf 110: Nachtdienst"?
Regisseur Rainer Kaufmann (57) hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg des Neuen Deutschen Kinos in den 1990er Jahren. Vor allem Katja Riemann ist durch Filme wie "Stadtgespräch" und "Die Apothekerin" berühmt geworden. Zuletzt sorgte er 2012 mit dem Fernsehfilm "Operation Zucker" für großes Aufsehen. Der Thriller mit Nadja Uhl und Senta Berger in den Hauptrollen behandelt das Thema Kinderhandel und Kinderprostitution. Übrigens: Am 21. Mai wird ein Münchner "Tatort" von Rainer Kaufmann ausgestrahlt. "Die Liebe, ein seltsames Spiel" wird nach "Der Wüstensohn" aus dem Jahr 2014 sein zweiter "Tatort".
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