Die Höhle der Löwen: Judith Williams wird schlecht, Investoren streiten sich
In der "Höhle der Löwen" floss Blut - und das ist nicht im übertragenen Sinne gemeint. Bei der Vorstellung eines Produkts wurde Investorin Judith Williams (46) deshalb fast schlecht. Außerdem kam es zum Ende der neuen Folge auch noch zum Eklat. Wegen einer Aktion zweier anderer Investoren war einer der Löwen richtig sauer!
"Goleygo" und weitere Produkte aus der "Höhle der Löwen" gibt es hier
"Chia-Bowl": Schmackhafte Samen im Glas
Gründer Brando Valencia brachte Annemarie Heyl als Unterstützung mit in die "Höhle der Löwen", die vor zwei Jahren schon einmal in der Show war und frischgepresste Gemüsesäfte unter dem Namen "Kale&Me" vorgestellt hatte. Damals gab es keinen Deal, aber vielleicht sollte es ja diesmal klappen. Seine "Chia-Bowl" ist ein veganes Produkt, das nach dem Prinzip "Deckel auf und loslöffeln" funktionieren soll. Valencia packt dafür Chia-Samen in Gläser, lässt sie in frischgepressten Säften aufquellen und würzt sie dann. Und das alles ohne Zuckerzusatz oder Konservierungsstoffe. Zu den fünf erhältlichen Geschmacksrichtungen zählen unter anderem Banane-Kurkuma und Himbeer-Minze. Bis auf Dagmar Wöhrl (64) waren die restlichen Investoren zunächst interessiert, doch es waren nicht die geforderten 150.000 Euro für zehn Prozent an Firmenanteilen, die sie noch abschrecken sollten.
Alle sahen es als ein großes Problem, dass es sich bei "Chia-Bowl" um ein Joint Venture handelt, an dem "Kale&Me" 50 Prozent der Anteile hält. Die Konstellation sei für einen Investor "mehr als unglücklich", erklärte Ralf Dümmel (51). "Ihr seid uninvestierbar für mich", meinte auch Frank Thelen (42). Zwar waren die Gründer nach einer Beratung bereit dazu, die Firmenanteile neu zu verteilen und auch einem möglichen Investor bis zu 20 Prozent anzubieten, doch das reichte auch nicht. Thelen, der noch als einziger interessiert war, stimmte einem Deal trotzdem nicht zu. Ein weiteres Problem war nämlich, dass das Produkt in seiner jetzigen Form noch nicht stimmig genug für ihn sei.
"Flippo Kids": Ein Kindermöbel, das mitwächst
Alexander Haunhorst hatte seinen kleinen Neffen auf dem Arm, um sein Produkt "Flippo Kids" vorzustellen. Dabei handelt es sich um einen Kinderhochstuhl aus Holz, der vier integrierte Funktionen bietet und ohne Werkzeug umbaubar ist. Der Kinderhochsitz mit verstellbarer Rückenlehne kann innerhalb von Sekunden zu einem erhöhten Kindersitz umgewandelt werden, in einen Lernturm, in dem ein größeres Kind stehen kann und auch in eine Sitzbank, auf der selbst ein Erwachsener Platz nehmen kann.
Wöhrl testete das Kindermöbel und konnte bestätigen, dass es stabil wirke. Thelen fand das Design aber schrecklich: "Das sieht sehr sperrholzig aus. [...] Ästhetisch gesehen, ist das eine der schlimmsten Banken überhaupt." Darum war er auch schnell raus aus einem möglichen Deal, genauso wie Dümmel, Carsten Maschmeyer (59) und Dr. Georg Kofler (61). "Ich sag Ihnen was, mir gefällt die Idee", war jedoch Wöhrls Fazit. Für 50.000 Euro stieg sie schließlich ein und erhielt zehn Prozent der Unternehmensanteile.
"Finanzguru": Die App, die alles kündigen kann
Die Zwillinge Alexander und Benjamin Michel möchten "Finanzen einfach magisch machen". Die App "Finanzguru" soll automatisch alle regelmäßigen Buchungen auf einem verlinkten Bankkonto erkennen und übersichtlich anzeigen. Damit sollen User einen besseren Überblick über ihre monatlichen Ausgaben erhalten. Der Clou: Alle Verträge, zum Beispiel eine laufende Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio, sollen problemlos über die App gekündigt werden können. Außerdem errechnet das Programm mögliches Sparpotenzial und präsentiert beispielsweise Preisvergleiche für Stromtarife oder Versicherungen. Sollte es zu einer Vermittlung kommen, erhalten die Gründer dafür Geld.
Die Deutsche Bank glaubt an das Konzept und hat vor einem Jahr bereits eine Million Euro investiert, hält aber dafür 24,99 Prozent an der Firma. Auch Thelen scheint geradezu aufgeregt: "Ihr Jungs, Ihr druckt Geld." Dafür handeln sie aber quasi mit Kundendaten und das gefiel Wöhrl gar nicht, auch wenn die Gründer versichern, dass ihnen Datenschutz sehr wichtig sei. Private Daten würden demnach nur übertragen, wenn ein Nutzer auf ein Angebot auch eingehe und dem Ganzen auch zustimme.
Thelen hielt den "Finanzguru" für "eine wirklich starke App", die Deutsche Bank sei ihm Zufolge aber "ein Segen und ein Fluch zugleich". Er habe keine Lust mit einem so großen Unternehmen über eine mögliche Richtung für die App diskutieren zu müssen. Maschmeyer war hingegen noch immer angetan, mochte für ein gefordertes Investment von einer Million Euro aber mehr als zehn Prozent der Firmenanteile. Es zeigte offensichtlich Wirkung, dass er mit seinen "enormen Kontakten" warb. Schließlich kam der Deal für 15 Prozent der Firma zustande - der höchste Einzeldeal in der bisherigen Geschichte der "Höhle der Löwen". Noch nie hat ein einzelner Investor zuvor einen so hohen Betrag in der Show aufgebracht.
Diamant Blading: Für permanente Schönheit muss man bluten
Brigitte Steinmeyer möchte "mit einem Diamanten die Beauty-Welt revolutionieren". Bereits seit 1990 sei "Permanent Make-up mein Leben, meine Passion, meine Liebe", erklärte die Beauty-Expertin. Darum hat sie ihren "Diamant Blader" entwickelt, der aus einem Titan-Handstück besteht, in dessen Spitze ein echter geschliffener Diamant eingearbeitet ist. Damit lassen sich bei Augenbrauen kleine akkurate Schnitte setzen. In die kleinen Wunden lässt sich dann Farbe einreiben, wodurch ein Permanent Make-up entsteht, das ein bis zwei Jahre halten soll. Die genaue Methode sei auf dem Markt einzigartig, erklärt die Gründerin, die ihr Beauty-Werkzeug nur im Zusammenhang mit einer Ausbildung verkauft, die 4.950 Euro kostet.
Steinmeyer führte das ganze auch gleich vor und holte ein Model auf die sprichwörtliche Bühne. Dass bei der gezeigten Behandlung auch ein klein wenig Blut floss, störte Williams allerdings. "Also mir ist ganz schlecht, weil ich kann kein Blut sehen", musste sie zugeben. Die junge Frau konnte aber bestätigen, dass sie bei der Behandlung keinerlei Schmerzen hatte. Zwar wollte die Gründerin gerne zehn Prozent für 100.000 Euro abtreten, die Löwen bissen aber nicht an. "Ich wäre überhaupt keine glaubwürdige Verstärkung für Sie", meinte Maschmeyer. Selbst Williams war raus, weil es schwierig sei, ein derartiges Geschäftsmodell in der Branche groß zu machen. Kein Deal!
"Goleygo": Mehr als nur eine Hundeleine
Jérôme Glozbach de Cabarrus und Tim Ley aus Köln sind mit einem neuartigen Verschlusssystem alles andere als auf den Hund gekommen. Sie haben mit "Goleygo" ein Magnet-Rast-System entwickelt, das den althergebrachten Karabinerhaken bei Hundeleinen ersetzen soll - und später auch auf ganz anderen Gebieten eingesetzt werden könnte. Das entsprechende Patent für "Goleygo" sei bereits eingereicht, aber noch nicht erteilt. Dafür sei das System bereits vom TÜV zertifiziert.
"Sie haben ein neues Verschlusssystem entwickelt, das ist ja grandios", schwärmte Kofler, der erstaunt war, dass es noch kein vergleichbares Produkt geben soll. Auch alle anderen Investoren fanden Gefallen an "Goleygo". Thelen zog sich mit Dümmel zurück, um über ein gemeinsames Angebot zu sprechen, während Wöhrl sich zu Kofler und Maschmeyer gesellte. Das Angebot der Gründer: 500.000 Euro für 25,01 Prozent der Anteile. Thelen und Dümmel begannen mit ihrer gemeinsamen Einschätzung und boten die geforderte halbe Million für 35 Prozent der Firma.
Dann die große Überraschung: Während die anderen drei Investoren aufsprangen, um sich noch einmal über ein besseres Angebot zu beraten, schlugen Dümmel und Thelen mit den Gründern zum Deal ein, ohne dass ihre Mit-Löwen reagieren konnten. "Sie haben jetzt was verpasst", meinte Wöhrl, doch einer der Gründer war sich sicher: "Manchmal muss man im Leben Entscheidungen treffen." Während die beiden feierten, kam es unter den Investoren zum Eklat. "Wir können uns hier richtig fetzen, das war scheiße", erklärte Maschmeyer. Dem konnte Wöhrl nur beipflichten. Thelen versuchte sich noch zu erklären, aber Maschmeyer schmetterte ab: "Das war Käse, das wisst Ihr auch. Ich bin echt sauer, das macht man nicht."