Die Flop-Shows von ARD und ZDF
Der Rettungsversuch für den "Musikantenstadl" ist grandios gescheitert: Mit der Kündigung von Andy Borg ("Zärtliche Augen") und diversen Neuerungen wurde ein großer Teil des Stammpublikums vergrault, jüngere Zuschauer konnte die "Stadlshow" aber auch nicht anlocken. Doch der "Stadl" ist bei Weitem nicht der einzige große Show-Flop der öffentlich-rechtlichen Sender.
"Wetten, dass..?" nach Gottschalk
Der ZDF-Klassiker "Wetten, dass..?" teilte ein ähnliches Schicksal. Die traditionelle Samstagabendshow hatte beim Ausstieg von Thomas Gottschalk ihre besten Zeiten ohnehin schon hinter sich. Als Markus Lanz 2012 das Ruder übernahm, ging es immer weiter bergab. Ein Quoten-Negativrekord reihte sich an den anderen, da konnten auch verzweifelt wirkende Manöver wie Cindy aus Marzahn als Co-Moderatorin nichts ausrichten. Dass sich der frühere Straßenfeger zum Trauerspiel entwickelte, darf natürlich nicht allein Lanz angekreidet werden. Die Kritiker sind sich nahezu einig: Das Format hatte sich schlicht überlebt. 2014 war der Show-Dino endlich museumsreif.
Gottschalk nach "Wetten, dass..?"
Thomas Gottschalk erging es ohne "Wetten, dass..?" auch nicht besser: Startete seine Talkshow "Gottschalk Live" 2012 noch mit über 4 Millionen Zuschauern, stürzten die Quoten schon bei der zweiten Folge ins Bodenlose. Die ARD versuchte das Prestigeprojekt danach mit allerlei halbgaren Änderungen zu retten, unter anderem indem "Gottschalk Live" dann doch nicht mehr live gezeigt wurde. Nach einem halben Jahr zog der Sender die Notbremse, die letzte Sendung wurde noch nicht einmal ausgestrahlt. Aufgefallen ist das aber so gut wie keinem.
Hunzikers Solo-Debakel
Mit "Die große Überraschungsshow" wollte das ZDF Gottschalks ewige Assistentin Michelle Hunziker als Hauptmoderatorin etablieren. Die Überraschung war allerdings eher unschön: Nachdem in der ersten Folge nur 3,32 Millionen Zuschauer einschalteten, wurde die Sendung umgehend wieder eingestampft.
Christian Rach beim ZDF
Falscher Mann im falschen Sender: Der langjährige RTL-Fernsehkoch Christian Rach und das ZDF - das wollte einfach nicht funktionieren. Weder "Rach tischt auf" noch "Rach und die Restaurantgründer" konnten beim Publikum punkten. Kaum kehrte der TV-Koch 2015 nach eineinhalb Jahren zu RTL zurück, war auch der Erfolg wieder da: Die erste Folge von "Rach undercover" wollten fast vier Millionen Zuschauer sehen.
Zum Glück einmalig: "Sing wie dein Star"
Glück im Unglück für die ARD: Eigentlich war "Sing wie dein Star" als Serie gedacht, da man jedoch nicht genug Promis zusammentreiben konnte, die sich auf der Bühne in der Rolle großer Popstars die Blöße geben wollten, beließ man es bei einer einmaligen Sendung. Darin traten dann etwa Francis Fulton-Smith als Freddie Mercury, Janina Hartwig als Madonna und Inka Bause im offenherzigen Kylie-Minogue-Outfit auf - wundert sich da wirklich jemand, dass die Show kapital floppte?
"Einfach magisch"
Als "Tagesschau"-Sprecherin ist Judith Rakers perfekt besetzt. Wie die ARD allerdings auf die Idee kam, der kühlen Blonden eine Primetime-Unterhaltungsshow zu geben, kann sich heute vermutlich keiner mehr erklären. Die Zaubershow "Einfach magisch" ließ im Dezember 2012 dann vor allem die Marktanteile des Ersten verschwinden: Nach einer desaströsen Einschaltquote von 6,7 Prozent blieb die erste Ausgabe von "Einfach magisch" auch die letzte.
Harald Schmidts missglücktes ARD-Comeback
Harald Schmidt wurde unter anderem mit "Schmidteinander" und der Rateshow "Pssst ..." bei der ARD groß, bevor er zu Sat.1 wechselte und mit der "Harald Schmidt Show" TV-Geschichte schrieb. Nach acht Jahren war dann wieder Zeit für einen Wechsel, die neue Sendung "Harald Schmidt" im Ersten sollte anders werden als der Vorgänger und etwa ohne Gäste auskommen. Das Konzept ging nicht auf und die neue Sendung verwandelte sich Schrittweise wieder zur "Harald Schmidt Show" zurück, ohne jemals an deren Erfolge anknüpfen zu können. Da konnte auch Oliver Pocher als Sidekick nichts retten, ein Versuch, mit einem Remake von "Pssst ..." an die ganz alten Zeiten anzuknüpfen scheiterte ebenfalls. Irgendwann fühlte sich Schmidt bei der ARD nicht mehr willkommen und kehrte zu Sat.1 zurück.