Die Abendzeitung: Im Westend was Neues

Die Abendzeitung hat Veränderungen wagen müssen, damit sie weiter bestehen kann. Ein bisschen kleiner ist sie jetzt - aber sie bleibt münchnerisch. Ein Rundgang durch die neue AZ.
München - Wenn Sie die gedruckte Ausgabe der Abendzeitung sehen und in Händen halten, dann fällt Ihnen der Unterschied bestimmt auf: Die AZ ist kleiner als jene, die Sie bisher gekannt haben. Es ist die erste komplette Ausgabe, die unter neuer Verlegerschaft und mit bewährtem Personal entstanden ist.
Vieles ist natürlich beim Alten geblieben: Die neue AZ will die Tradition der bisherigen fortführen. Ein paar Dinge aber sind neu.
Das Lokale
Die AZ war, ist und bleibt münchnerisch. Um die Bedeutung ihrer Lokalberichterstattung noch zu unterstreichen, rückt der München-Teil in der Zeitung ganz nach vorn. Er nimmt das komplette erste Zeitungsbuch ein. Gleich zum Einstieg will die neue AZ das typisch münchnerische Lebensgefühl vermitteln, diese Mischung aus Leichtigkeit, Lebensfreude und natürlich: Humor. Auf Seite 2 steht deshalb jeden Tag, was die Stadt heute zu bieten hat, was Münchnern an ihrer Stadt gefällt – und selbstverständlich auch, was Herr Hirnbeiß, das AZ-Urgestein, dazu zu sagen hat.
Auf der Seite 3 finden Sie die wichtigste AZ-Geschichte aus München, ausrecherchiert, hintergründig, aktuell. (Dass es heute hier nur um die AZ geht, bleibt die Ausnahme, versprochen). Und dann folgen im ersten Buch die Geschichten, die eine AZ schon immer ausgezeichnet haben: Das Wichtigste aus München. Themen, die die ganze Stadt bewegen, zuverlässig frisch erzählt – hin bis zur Berichterstattung aus den Stadtvierteln, die seit Anfang 2013 wieder großen Anklang bei AZ-Lesern gefunden hat.
Politik, Wirtschaft UND Bayern
Die Entscheidung, die Politik-Berichterstattung von der Seite 2 zu nehmen, ist uns nach den vielen Jahren schwer gefallen. Aber sie hat auch ihr Gutes: Die Politik bekommt im zweiten Buch der AZ eine eigene Aufschlagseite und ab sofort mehr Platz! Auf zwei Seiten mindestens wollen wir Aktualitäten, Hintergründe und Zusammenhänge verdeutlichen, aus Bayern und der ganzen Welt.
An die Politik-Seiten schließen sich wie bisher die Wirtschaftsseiten an. Sie werden ergänzt um eine große Grafik zum Geschehen an der Börse. Darauf folgen die Bayern-Seiten mit den interessantesten Geschichten aus dem Freistaat – und mit der großen Wetter-Prognose, damit der Leser weiß, wann und wo ein Ausflug am besten passt.
Kultur
In den 66 Jahren, in denen es die Abendzeitung jetzt gibt, ist ihr Feuilleton stets eine Besonderheit gewesen: das Wichtigste über Münchner Bühnen, Bands und Bücher, über Buhs und Bravos. Dabei soll, dabei muss es bleiben.
Die Kultur bekommt wie bisher ihren festen Platz; mit ihr beginnt das dritte Buch der AZ. Selbstverständlich bietet dieses Zeitungsbuch auch eine Medien- und eine Fernsehseite – und es endet mit dem Ressort Panorama: den bewegenden Geschichten und Schicksalen aus aller Welt, Storys von Katastrophen und Königshäusern, ohne die eine Boulevardzeitung eben nur eine Zeitung ist.
Sport, Leute und mehr
München ist eine Fußballstadt, nicht mehr nur rot und blau wie vielleicht einst, sondern – nicht zuletzt dank der vielen Zuagroastn – bunt und vielseitig interessiert. Eishockey, Formel 1, Tennis, Basketball und mehr will der AZ-Sport abbilden. Der Schwerpunkt soll münchnerisch bleiben. Patrick Strasser, einer der renommiertesten FC-Bayern-Reporter der Stadt, wird in der AZ weiter über Guardiola und Lahm, Schweinsteiger und Robben berichten, sobald die Bundesliga wieder losgeht.
Auch Ratgeber-Seiten – von Geld über Medizin, von Familien- bis zu Wissenschaftsthemen – wird die AZ künftig bieten. Ohne starre Abfolge, aber immer daran orientiert, was ihre Leser interessiert – und was ihnen hilft im täglichen Leben, zu dem die AZ weiter gehören möchte.
Zur Tradition der Abendzeitung gehört vom ersten Tag an auch die Leute-Berichterstattung. Ein bisschen Klatsch darf sein. Und soll es auch. Sonst wäre München nicht München. Kolumnistin Kimberly Hoppe und Michael Graeter, Klatsch-Legende und Baby-Schimmerlos-Vorbild, behalten die Bussi-Bussis im Auge.
Die letzte Seite der AZ bleibt weiterhin den Schönen und Reichen, dem echten und dem Geld-Adel, der A-Klasse und den Adabeis vorbehalten. Und internationalen Stars von Brangelina bis Berger.
Was noch neu ist
Die Abendzeitung ist umgezogen. Für die verkleinerte Mannschaft, die sich vor allem um Münchner Themen aus Lokalem und Kultur kümmern wird, sind die bisherigen Redaktions- und Verlagsräume in der Hopfenpost zu groß. Seit gestern lebt die AZ in der Garmischer Straße 35 weiter: Sie finden uns also im Westend. Dort, wo die Hansastraße auf den Mittleren Ring stößt.
Gedruckt wird die AZ nun in Straubing. Dort verfügt Verleger Dr. Martin Balle, der die Abendzeitung zusammen mit seinem Münchner Mitherausgeber Dietrich von Boetticher übernommen hat, über eine hochmoderne Druckerei. Die AZ wechselt deshalb vom so genannten Rheinischen ins Berliner Format, das man vom „Straubinger Tagblatt“, der „taz“ oder vom Merkur kennt. Um rund 146 Quadratzentimeter ist die AZ jetzt kleiner oder, sagen wir: handlicher. In Bus, Tram, Bahn und nicht nur dort werden Sie das spüren.
Damit die AZ pünktlich aus Straubing zu ihren Lesern kommt, wird sie künftig früher gedruckt. Das heißt leider, dass wir künftig nicht mehr von allen Abendterminen und -spielen in der Ausgabe des nächsten Tages berichten können. Das wollen wir in der Zeitung durch noch hintergründigere Texte ausgleichen. Die Abendausgabe entfällt.
Minütlich aktuell, quasi rund um die Uhr, bleiben wir dennoch – auf unserer Internetseite www.az-muenchen.de. Die zählt mit rund 2,7 Millionen Lesern im Monat, so genannten Unique Usern, längst zu den beliebtesten Zeitungs-Homepages Deutschlands. hhinzu kommen die mobilen Internet-Angebote, also die mobile Internetseite, die Apps für Tablets und Smartphones, egal ob iPhone oder Android.
Die Abendzeitung hat Veränderungen wagen müssen, damit sie weiter besteht. Beinahe wäre sie nach schweren Zeiten ganz aus dem Stadtbild verschwunden. Ohne die AZ würde München etwas fehlen, das haben uns viele Leser in den letzten Monaten gesagt. Auch das hat uns den Mut geschenkt, die Abendzeitung neu zu beleben, noch einmal neu an- und einzugreifen, damit sie weiter ein Teil dieser Stadt ist. Und damit sie münchnerisch bleibt. Es ist ein Wagnis und eine Herausforderung. Sie, liebe Leser, können uns dabei helfen. Lassen Sie uns gemeinsam in die Zukunft gehen.
Bleiben Sie uns gewogen!