Das war’s, liebe Mädels! TV-Aus für Mona Lisa
Das berühmte Lächeln dürfte der Mona Lisa am letzten Dienstag vergangen sein. An dem Tag verkündet der Chefredakteur des beliebten Frauenmagazins "ML Mona Lisa" seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in München, dass die Sendung eingestellt werden soll.
Nach knapp 30 Jahren das überraschende TV-Aus.
Die Mitarbeiter(innen) sind geschockt, können ihren Ohren kaum trauen. Mit dem plötzlichen Ende hat niemand gerechnet, zumal die Einschaltquoten jeden Samstag stabil sind. Das Magazin erreichte im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,3 Millionen.
Eine langjährige "Mona Lisa"-Redakteurin, die namentlich lieber nicht genannt werden will, sagt zur AZ: "Natürlich wurde es diplomatisch verpackt: Die Sendung ,soll eingestellt werden’. Leider wissen wir alle, was das bedeutet. Es gibt keine Alternative, mit einem Ende müssen wir rechnen. Nur ein Wunder kann uns noch retten."
Die Stimmung sei nun "total im Keller", Angst gehe um.
Etwa 20 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die ZDF-Sendung, die im April 1988 erstmals ausgestrahlt wurde. Dazu die Moderatoren, Technik, viele Freie.
Ende Juni, berichtet die Mitarbeiterin weiter, soll es das mit "Mona Lisa" dann gewesen sein. Das traurige Ende einer Erfolgsgeschichte.
Ob Kosmetik oder Politik: Seit fast drei Jahrzehnten liefert "Mona Lisa" Themen, die vor allem Frauen (und seit 2011 auch Männer) ansprechen sollen. Die Journalisten Maria von Welser gründete das erste TV-Frauenmagazin Deutschlands – und moderierte es bis 1996.
Danach zählten Petra Gerster, Conny Hermann, Sibylle Nicolai, Marina Ruperti, Karen Webb, Barbara Dickmann und Susanne Kronzucker zu den "ML"-Gesichtern.
Aktuell moderieren Barbara Hahlweg und als erster Mann Alexander Mazza.
Was statt "Mona Lisa" künftig am frühen Samstagabend ausgestrahlt werden soll?
Laut dem Medienmagazin "dwdl.de" teilt ein Sendersprecher mit: "Um das Programm zu stärken und publizistisch auffälliger zu werden, wird ein neues halbstündiges Dokumentationsformat vorbereitet, das den skandinavischen und britischen Vorbildern von ,Constructive Journalism’ folgt und sich mit gesellschaftspolitischen Themen im europäischen Vergleich befassen soll."
Auch hinter den Kulissen droht den "ML"-Mitarbeitern eine heftige Zäsur. Nach AZ-Informationen sollen alle von München nach Mainz ziehen.
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