"Das verkaufte Lächeln": Der München-Tatort in der AZ-Kritik

Die Kommissare Leitmayr und Batic bewegen sich im Tatort "Das verkaufte Lächeln" auf einem Philosophen-Trip. Die AZ-Kritik von Ponkie.
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Die Kommissare Franz Leitmayr (l.) und Ivo Batic ermitteln im Münchner Tatort.
dpa Die Kommissare Franz Leitmayr (l.) und Ivo Batic ermitteln im Münchner Tatort.

Die Kommissare Leitmayr und Batic bewegen sich im Tatort "Das verkaufte Lächeln auf einem Philosophen-Trip. Die AZ-Kritik von Ponkie.

Wesentliche Tatortkrimi-Ziele sind immer Zeitgeist und Lokalkolorit. Im Münchner Krimi „Das verkaufte Lächeln“ (Buch: Holger Joos, Regie: Andreas Senn, ARD/BR) steckt eine zentrale Verhaltensänderung durch die elektronisch durchorganisierte Lebensweise: Der Selfie-Exhibitionismus im Netz. Jugendliche übertragen ihre Existenz auf die Finger ihrer Computer-Tastatur, reduzieren ihre Wirklichkeits-Wahrnehmung auf den Computer. Ich surfe, also bin ich. Ich werde gesehen, also bin ich.

Die Kommissare Leitmayr & Batic (Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec), die Real-Pessimisten für individuelle Abgründe, entdecken die Netz-Fallen, in denen sich pubertäre Spaß-Anwärter auf der Jagd nach dem ganz großen Kick einsafteln lassen. Und die Kripo-Kommissare, technisch immer hinter den Chef-Informatikern herstolpernd, stehen fassungslos vor der Betonwand eines nur auf Fassadenwahrnehmung fixierten Bewusstseins.

Lesen Sie hier: Die größten Tatort-Schocker 2014

Für den Tatortkrimi bedeutet das freilich eine Abstraktion – eine Reduzierung auf Bildschirm-Fakten. Auf Festplatten-Strategien – und auf den Büro-Zorn. Auf die grundsätzliche Kriminalität des Denkens und den Geltungsdrang als Massenphänomen. Die Tatort-Psychologen auf dem Philosophen-Trip.

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