Dank Pannenshow: Neuer Kult um Jörg Pilawa

Wie man aus der Not eine Tugend macht, zeigt derzeit "Quizduell"-Moderator Jörg Pilawa. Trotz App-Pannen kann der 48-Jährige mit seiner charmanten Selbstironie beim Publikum punkten, die Internet-Häme bleibt aus.
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Jörg Pilawa punktet trotz Pannen mit seinem Humor
ARD/Uwe Ernst Jörg Pilawa punktet trotz Pannen mit seinem Humor

Wie man aus der Not eine Tugend macht, zeigt derzeit "Quizduell"-Moderator Jörg Pilawa. Trotz App-Pannen kann der 48-Jährige mit seiner charmanten Selbstironie beim Publikum punkten, die Internet-Häme bleibt aus. War der Technik-Supergau vielleicht das Beste, das Pilawa passieren konnte?

Hamburg - Der ewige "Quizonkel" Jörg Pilawa (48) demonstriert derzeit eindrucksvoll, wie man trotz verheerender Show-Pannen im Ansehen der Zuschauer steigen kann. Zum vierten Mal lief inzwischen das "Quizduell" im Ersten, die technischen Probleme konnte der Sender aber immer noch nicht in den Griff bekommen. Doch vielleicht ist es gerade der vermeintliche Show-Supergau, der Moderator Pilawa einen Karriere-Schub verleiht.

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Es war als die Quiz-Revolution angedacht: Eine ganze Nation sollte in der TV-Umsetzung der beliebten Smartphone-App "Quizduell" gegen die vier Studio-Kandidaten antreten können. Doch gleich bei der ersten Episode der interaktiven Rate-Sendung kam es zur Katastrophe: Die Server machten schlapp, die unzähligen App-Nutzer, die mitspielen wollten, guckten in die Röhre. Auch die vierte Ausgabe des "Quizduells" blieb am Donnerstag offline, sollte der Fauxpas auch nächste Woche nicht bereinigt sein, kündigte Pilawa zu Beginn der dritten Folge bereits an, als Leiche in der Daily-Soap "Verbotene Liebe" aufzutreten.

Das ungewöhnliche Angebot zeigt: Pilawa reagiert auf das gescheitert scheinende Show-Projekt mit Humor und sammelt damit beim Publikum Pluspunkte. In einem Filmchen vor der Show erstatte er unlängst mit dem Satz "Meine kleine App hab ich verloren" eine Vermisstenanzeige bei "Großstadtrevier"-Kultpolizist Jan Fedder (59). Galgenhumor bewies der Moderator zudem mit einem T-Shirt, auf dem groß "APPlaus" aufgedruckt war.

Wie er die Sendung rettet, sei "sensationell", heißt es etwa auf Twitter. "Überraschend witzig und spontan", "unglaublich sympathisch", lautet das Urteil. Auch seine Selbstironie loben die Nutzer des Kurznachrichtendienstes. Da werden dem Moderator auch gleich noch viel größere Shows zugetraut: "Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber #Pilawa und Wetten, dass... hätte vielleicht doch gepasst...", meint ein anderer User.

Der Stern von Pilawa ging 1994 auf, als er auf ProSieben für ein Jahr die Moderation des Gesprächsduells "2 gegen 2" übernahm. In der Folge bekam er seine eigene Talkshow, arbeitete bei der Bundesligashow "ran" und präsentierte als Antwort auf Günther Jauchs (57) Erfolgsformat "Wer wird Millionär" die Sendung "Die Quiz Show". Von da ab fuhr sich die Karriere allerdings fest: Zwar sagte Pilawa selbst, er wolle nicht als "Quizonkel" in die Annalen des deutschen Fernsehen eingehen, dennoch übernahm er fast ausschließlich Shows dieser Art.

So seltsam es auch anmuten mag, könnte die Pleiten-, Pech- und Pannenshow also das Beste gewesen sein, das Pilawa passieren konnte. Es darf zumindest bezweifelt werden, dass "Quizduell" so hohe Wellen geschlagen hätte, wenn alles wie geplant abgelaufen wäre. Aus der Not macht Pilawa so eine Tugend und beweist eindrucksvoll, dass er mehr als nur der selbsternannte "Quizonkel" sein kann - und das ausgerechnet in einer Quizshow.

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