CSU-Generalsekretär Scheuer flippt bei Maybrit Illner aus

Es gibt derzeit wohl kaum eine Diskussionsrunde im deutschen Fernsehen, die um das Thema Flüchtlinge herumkommt. Bei Maybrit Illner diskutierten am Donnerstag unter anderem CSU Generalsekretär Andreas Scheuer und Linke-Politikerin Katja Kipping über die Problematik. Schließlich flogen die Fetzen.

Berlin – Für die Parteivorsitzende der Linken ist klar: Wenn München sechs Millionen Besucher zum Oktoberfest gestemmt bekommt, dann sind ein paar Flüchtlinge auch kein Problem. Scheuer sieht das naturgemäß anders – er konnte seine Gesichtszüge ob solcher Aussagen nur schwer beherrschen.

Er forderte stattdessen einen besseren Schutz der europäischen Außengrenzen und verteidigte das geplante Treffen von CSU-Spitzenpolitikern mit dem umstrittenen ungarischen Regierungschef Victor Orban. Der mache zwar "nicht alles richtig", habe aber prinzipiell mit seiner Abschottungspolitik Recht. Denn: "Der massenhafte Zustrom überfordert – und so ehrlich muss man einfach sein – jedes kommunale Miteinander!"

"Auf dem Niveau lasse ich mich nicht reduzieren!"

Der Streit zwischen Scheuer und Kipping eskalierte, als diese dem CSU Mann daraufhin unterstellte: "Das, was Sie machen, führt am Ende wieder nach Rostock-Lichtenhagen!" Eine Aussage, die Scheuer fassungslos machte: "Das lass ich mir von Ihnen nicht vorschmeißen!" Er konterte: "Über 60.000 Menschen sind bei uns geholfen worden!" Woraufhin Kippling ihm ins Wort fiel: "Das war ja wohl nicht Ihr Verdienst!" Scheuer rang um Worte: "Auf dem Niveau lasse ich mich nicht reduzieren! Rostock-Lichtenhagen! Also sowas! Ich krieg mich nicht mehr ein! Wahnsinn! Irre!"

Auch im restlichen Verlauf der Sendung fanden die beiden Politiker nicht zueinander. Und so blieb kam der Fernsehzuschauer nach rund einer Stunde Diskussion vor allem zu einer Erkenntnis: Dass man ideologisch wohl kaum weiter auseinander liegen kann, als Andreas Scheuer und Katja Kipping.

Scheuer und Kipping bei Maybritt Illner (ab 22:10 Minuten)