"CSI trifft Harry Potter": Peter Grant meldet sich zurück
Peter Grant ist wieder da: Im fünften Teil der "Die Flüsse von London"-Serie, "Fingerhut-Sommer" (dtv, 400 Seiten, 9,95 Euro), verschlägt es den angehenden Zauberer und Polizisten der Spezialeinheit Folly aufs Land - ausgerechnet! Ist Grant doch ein Londoner durch und durch. Aber zwei Mädchen sind spurlos verschwunden - und bald finden sich Spuren, die darauf hinweisen, dass Magie im Spiel war.
"Fingerhut-Sommer" von Ben Aaronovitch gibt es hier
Was macht die Serie so erfolgreich?
Autor Ben Aaronovitch kennt sich mit Science-Fiction und Fantasy bestens aus: Er hat bereits zwei Folgen für "Doctor Who" geschrieben und auch bei den Serien "Casualty" und "Jupiter Moon" war er mit von der Partie. In seinen Urban-Fantasy-Romanen bevölkern ganz besondere Charaktere London und die Umgebung.
Grant ist ein augenscheinlich normaler Officer der Metropolitan Police - mit einer ausgeprägten Begabung fürs Magische. Seit er sich im Folly um übernatürliche Fälle kümmert, muss er nicht nur haufenweise Latein und Zauberei büffeln - er trifft natürlich auch auf allerlei Wesen, die es nicht immer gut mit ihm meinen. Und dabei wird auch seine Umgebung ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Grant hatte es schon mit Geistern, Fluss-Gottheiten, Jazz-Vampiren und gesichtslosen, dunklen Magiern zu tun.
Viel Witz und Humor
Das Folly führt Detective Chief Inspector Thomas Nightingale, der letzte offizielle englische Magier, der mit Grant nach 70 Jahren das erste Mal wieder einen Lehrling ausbildet. Während Grant sich an den Errungenschaften der modernen Zeit erfreut, scheint sein Chef im vergangenen Jahrhundert stehen geblieben zu sein. Unterstützung erhalten die beiden von ihrem Kryptopathologen Dr. Walid und Molly, ihrer schweigsamen Haushälterin von unbekannter magischer Herkunft. Zusammen mit Lesley, Peters Kollegin von der Metropolitan Police, geben die Hauptfiguren ein skurriles Ensemble ab.
Entscheidend in den Büchern von Aaronovitch ist aber der - häufig schwarze - Humor, mit dem die obskuren Geschichten erzählt werden. Peter Grant kann auch noch den schlimmsten Situationen etwas Komisches abgewinnen. Und die Gelassenheit, mit der seine Mitmenschen und Kollegen auf sein sonderbares Aufgabenfeld reagieren, bringt einen als Leser ebenfalls zum Schmunzeln. Grant arbeitet schließlich nicht nur mit übernatürlichen Methoden, sondern hat es auch mit klassischer Polizeiarbeit des 21. Jahrhunderts zu tun. London-Fans können sich zudem darüber Freude, wie genau Aaronovitch seine Stadt kennt und das auch in seinen Büchern zeigt.
Inzwischen gibt es auch schon einen Comic-Ableger der Bücher namens "Body Work" - "Entertainment Weekly" beschrieb es als "CSI trifft Harry Potter" - ebenfalls aus der Feder von Aaronovitch. Die fünfteilige Story ist zwischen dem vierten und fünften Buch der Reihe angesiedelt.
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