"Breaking Bad": Bryan Cranston vermisst Walter White nicht
Bryan Cranston hat seiner Rolle als Walter White in der Hit-Serie "Breaking Bad" zahlreiche Preise und einen Kult-Status zu verdanken. Beim Filmfest München hat er verraten, ob er sein Alter Ego manchmal vermisst.
Schauspieler Bryan Cranston (61, "Trumbo") ist seit über drei Jahrzehnten in der Film- und Fernsehbranche tätig. "Seit ich mit 25 Jahren angefangen habe, wollte ich einfach Geschichten erzählen und als Schauspieler meinen Lebensunterhalt verdienen", so der 61-Jährige am roten Teppich beim Filmfest München. Er bekam den CineMerit Award verliehen, für seine Verdienste im Kino. Die meisten dürften ihn jedoch wegen zwei TV-Rollen kennen: Als Hal in der Comedyserie "Malcolm mittendrin" (2000-2006) und als Walter White in der preisgekrönten Dramaserie "Breaking Bad" (2008-2013). Die Rolle des Walter White in "Breaking Bad" bescherte Bryan Cranston einen Kult-Status und Weltruhm - holen Sie sich hier alle Staffeln
Seine Rolle als krebskranker, drogenkochender Chemielehrer hat ihm mit Anfang 50 Weltruhm beschert. Ein Wundermittel, um mit diesem Star-Rummel umzugehen, gebe es nicht, ist sich der Schauspieler sicher, doch er habe eine eiserne Regel: "Ich habe eine Sperrstunde für Selfies." Nach 22:30 Uhr posiere er mit keinen Fans mehr, denn um diese Uhrzeit könne es schon mal rabiater zur Sache gehen. "Ich bin wie Cinderella, ich muss vor Mitternacht zu Hause sein", scherzte er.
"Für mich ist es abgeschlossen"
Auch wenn ihn Walt in den Serien-Olymp befördert hat und er dadurch einen Kult-Status bei zahlreichen Fans auf der ganzen Welt erreicht hat, scheint er sein Alter Ego ad acta gelegt zu haben. "Ich vermisse Walter White wirklich nicht", sagte Cranston am roten Teppich in München. Und lieferte prompt eine Erklärung für diese Aussage, die einigen "Breaking Bad"-Fans das Herz brechen könnte: "Für mich ist es abgeschlossen. Es gab einen perfekten Anfang, eine Mitte und ein Ende." Und für alle, die wissen wollen, ob er Walter White noch einmal spielen wolle, hat er eine klare Ansage parat: "Nein, möchte ich nicht."
Selbst wenn Bryan Cranston mit seiner Kult-Rolle abgeschlossen hat, so lieben ihn die Fans nach wie vor heiß und innig - und diese Liebe geht bei manchen sogar unter die Haut. "Es ist schon seltsam, wenn man ein Tattoo seines eigenen Gesichts auf dem Hintern von jemanden sieht. Das ist der Moment, in dem du weißt, dass du es wirklich geschafft hast", erzählte er lachend auf der Bühne bei der CineMerit Gala, nachdem er den Preis entgegengenommen hatte.
"Er ist ein fantastischer Mann"
Bryan Cranston war gemeinsam mit Drehbuchautorin Robin Swicord (64, "Der seltsame Fall des Benjamin Button") nach München gekommen. Sie führte Regie bei seinem neuen Film "Wakefield". In dem Drama verschwindet Howard Wakefield (Cranston) einfach aus dem Leben seiner Familie - und wohnt fortan unbemerkt über der Garage, sodass er seine Frau (Jennifer Garner) und Töchter immer im Blick hat. Einmal mehr stellt Cranston hier seine Wandelbarkeit und sein eindringliches Schauspieltalent unter Beweis. Kein Wunder, dass für Swicord nur er für diese Rolle in Frage kam, wie sie in ihrer Laudatio erklärte.
Bereits am roten Teppich schwärmte die Regisseurin: "Bryan ist wundervoll. Der nette Mann, den Sie heute hier erleben, der erscheint auch jeden Tag am Set. Er ist ein fantastischer Mann und brillanter Schauspieler. Er ist verspielt und innovativ".
Familie ist das A und O
Kann Bryan Cranston noch sympathischer werden? Angesprochen darauf, ob er einen Lieblingsort habe, antwortete er in München: "Es spielt keine Rolle, wo ich bin, Hauptsache ich bin mit meiner Frau und meiner Tochter zusammen." Seit 30 Jahren ist er mit Schauspielkollegin Robin Dearden (63) zusammen, wie er stolz erzählte, 1989 haben sie geheiratet. Tochter Taylor (24) ist ebenfalls Schauspielerin. Nicht immer können sie am selben Fleck sein, doch auch hier gibt es bei Cranston eine Regel: "Mehr als drei Wochen dürfen nicht vergehen, in denen wir uns nicht sehen."
Selbstverständlich hat auch diese Regel einen Grund. Denn laut Cranston können sich Menschen leicht an gewisse Umstände anpassen. Doch an ein Leben ohne seine Familie wolle er sich nicht gewöhnen. Bodenständig und ohne Star-Allüren. Man muss Bryan Cranston einfach mögen.