BR: Was bringt das neue Programmschema?
München - An diesem Donnerstag wird über die Programmschemareform des Bayerischen Fernsehens im Rundfunkrat beraten. Und dabei gibt es eine Menge Zündstoff. Seit gestern kann man sich im Internet einer Petition gegen die Absetzungen der Literatursendungen im Bayerischen Fernsehen anschließen.
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Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels schreibt dazu: „Literatur ist nicht nur ein zentraler Bestandteil von Bildung und Kultur, sie weitet zudem den Blick, trägt bei zu Toleranz und Weltoffenheit. Wenn der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks entscheiden sollte, die beiden einzigen Literatursendungen des Bayerischen Fernsehens abzusetzen, dann steht damit der Bildungs- und Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zur Disposition. Moderne Literaturvermittlung in einem Medium wie dem Fernsehen ist eine wichtige Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (...). Wenn das nicht mehr möglich sein sollte, wäre das nicht nur ein Armutszeugnis für das öffentlich rechtliche Fernsehen, es würde damit auch zunehmend seine Existenzberechtigung aufs Spiel setzen.“
Der Bayerische Rundfunk aber bestreitet auf Anfrage der AZ, dass sich das Bayerische Fernsehen mit dem ab 1. Januar 2016 gültigen Programmschema aus der Berichterstattung über Literatur verabschiedet: „Selbstverständlich wird es die Literatur und professionelle Literaturberichterstattung auch weiterhin im Bayerischen Fernsehen geben. Sie soll sogar noch breiter im Programm vorkommen, verteilt auf mehreren Sendeplätzen, zum Beispiel auch auf denen der Aktualität. Das entsprechende Online-Angebot soll außerdem ausgebaut werden“, heißt es in einer Stellungnahme des Bayerischen Rundfunks. „Zu den Vorschlägen der Programmschemareform zählt ein fester Sendeplatz für die Kultur, der von unterschiedlichen Redaktionen bespielt wird.
Dazu gehören u.a. Inhalte der Redaktionen von ,Lesezeichen’, ,Lido’, ,Klickklack’, etc. Wie dieser Sendeplatz einmal heißen soll, steht noch nicht fest. Wie genau die Inhalte aussehen werden, wird noch gemeinsam mit den Redaktionen entwickelt. Eine größere Rolle werden darüber hinaus Literatur-Events wie zum Beispiel Lesungen, Festivals oder Slams spielen.“
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