BR-internes Olympia-Duell: Caro Matzko – "Ich bin stark im Ausdruckstanz"

München - Caro Matzko im AZ-Interview: Die Ulmerin (42) ist Zündfunk-Moderatorin und seit 2016 bei der BR-Show "Ringlstetter" die Co-Moderatorin des Entertainers.
AZ: Frau Matzko, mit Hannes Ringlstetter sind Sie anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Olympia 1972 in München gegen die BR-Kollegen Julia Scharf und Bernd Schmelzer zu einem Wettkampf der besonderen Art angetreten. Erzählen Sie doch mal!
CARO MATZKO: Wir wussten überhaupt nicht, welche Challenges sich die Redaktion für uns überlegt hat. Uns wurde nur eine Tasche mit Sportsachen in die Hand gedrückt, auf irgendeinem Parkplatz hieß es: "Zieht das mal schnell an!" Dann wurden uns die Augen verbunden, und wir wurden zu den Drehorten gefahren.
Nicht Ihr Ernst!
Doch, wir wussten wirklich nicht, was wir machen. Dann gab es drei Wettkämpfe: Nummer eins war Weitsprung, Hannes gegen Bernd Schmelzer...
... der Mann aus der BR-Sport-Redaktion, der auf den Fotos extrem sportiv wirkende Kniestrümpfe trägt...
... sich aber dennoch verletzt hat: Iliosakralgelenk verrissen. Heike Drechsler, die die beiden coachen sollte, hat an ihm herum gezuppelt, damit er überhaupt wieder einsatzbereit war. Er kam dann mit getapetem Rücken zur nächsten Challenge.

"Ich war total baff, wie komplex Rudern ist"
Und Sie?
Julia Scharf und ich wurden zum Rudern geschickt und hatten so einen ehemaligen Goldmedaillengewinner (Hans-Johann Färber, Schlagmann des legendären "Bullenvierers", Anm. d. Red.) als Coach. Ich war total baff, wie komplex Rudern ist. Ein Wunder, dass wir das so trocken überstanden haben. Ich ziehe echt den Hut!

Saßen Sie in einem dieser wackeligen Einer?
Weil die schon wussten, das wir in so einem keine Chance haben würden, haben sie uns so ein Paralympics-Boot angedeihen lassen, das ein paar Zentimeter breiter ist und ein bisschen mehr Stabilität hat. Sonst hätten wir keine Chance gehabt. Wer mal im Fitnessstudio auf einer Fitnessmaschine saß und denkt, er kann rudern: Vergiss es! Bei Julia und mir kam an diesem Tag der Wind dazu. Wir sollten eine 250-Meter-Strecke zurücklegen, wurden mit Schleppern zum Start gezogen, wollten schicke Drohnenbilder machen, aber bis die Drohne ankam, hat der Wind mich rüber geweht auf Julias Bahn. Ich habe komplett die Orientierung verloren.
Haben Sie es ins Ziel geschafft?
Schon, aber ich hab's überhaupt nicht geschnallt, weil diese Ziellinie über den Köpfen war. Und dieser Trainer wollte uns halt irgendwie anspornen und hat immer so gebrüllt: "Los jetzt! Da rüber! Du musst auf deiner Bahn bleiben!" Das hat mich so durcheinander gebracht, dass ich irgendwann angefangen habe, diesen Trainer zu beschimpfen, dass er jetzt die Klappe halten soll. Ich musste mich halt so krass konzentrieren, dass ich nicht im Wasser lande.
Dann gab"s noch eine Team-Challenge...
Dazu wurden wir morgens um halb acht ins Olympiabad kommandiert. Dort hieß es: Synchronschwimmen mit den "Isarnixen"!
Sa-gen-haft!
Wir mussten uns eine Choreografie ausdenken, sind aber ziemlich gescheitert.
Wie geht ziemlich Scheitern?
Das Problem am Synchronschwimmen ist ja das Wasser.
"Wir haben zwei Tage am und im Wasser verbracht"
Wie meinen Sie?
Es ist halt überall Wasser. Überall! Und dann waren wir gleich in diesem fünf Meter tiefen Becken, wo du keinen Fuß mehr auf den Boden kriegst. Wir haben wirklich zwei Tage am und im Wasser verbracht.

Und wie sah Ihre Choreografie aus?
Darf ich natürlich vor der Sendung noch nicht sagen. Uns war aber klar, dass wir Zeit schinden müssen und haben das irgendwie an Land inszeniert, sind noch auf den Sprungturm hoch, bis zum Dreier, was bei uns mit Höhenangst aber mehr als genug war. Daher dieser fulminante Synchronsprung.
Hatten Sie den jüngsten Fall der bewusstlos zu Boden sinkenden Synchronschwimmerin da schon mitbekommen?
Das war am Tag vor dem Dreh.
Eine schöne Einstimmung! Wie sportlich sind Sie im richtigen Leben?
Ich bin gänzlich unbegabt. Ich kann simple Dinge gut: normal schwimmen, sogar kraulen, ich kann lange gehen oder laufen und bin stark im Ausdruckstanz. Aber dieses Koordinatorische. Ich bin zwar an der Donau groß geworden, aber im Ruderklub war nur mein Bruder.
Wie sieht es beim Kollegen Ringlstetter mit Sport aus?
Er hat wohl eine fulminante Trampolin-Vergangenheit. Seine Eltern wollten, dass er Sport macht und haben ihn zum Trampolin geschickt. Aber bei einer größeren Sportveranstaltung wurde er einfach vergessen und nicht mehr abgeholt. Ansonsten ist er ja Yogist, macht wirklich Yoga. Die Sportkollegen sind schon wesentlich ehrgeiziger als wir, obwohl es der Hannes dann schon wissen und unbedingt gewinnen wollte. Mir war's echt wurscht. Dennoch: ein Hoch auf den Breitensport! Er ist die Basis von allem.
"Olympia Showduell – Ringlstetter vs Blickpunkt Sport" am Donnerstag, 7. Juli, um 21 Uhr im BR