Ben Wettervogel fragte in Kneipe nach Waffe
Berlin - Mit einfachen, witzigen Worten hat er jahrelang das Wetter im ZDF-Morgenmagazin erklärt. So zum Beispiel: „Die Sonne wird die Wolken schon wegbraten“ oder „Am Sonntag gibt es die ganz große Temperaturklatsche“. Leicht verständlich, aber immer verbunden mit einer fachlichen Kompetenz in seinem Auftreten. Am Montag ist der Moderator und Diplom-Meteorologe Ben Wettervogel (53) tot in seiner Berliner Wohnung gefunden worden. Das hat der Fernsehsender ZDF offiziell bestätigt. Er soll sich das Leben genommen haben.
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Wie sehr am Boden Ben Wettervogel wirklich war, ahnten wohl weder Familie noch Bekannte und Freunde. Das ZDF stellte den beliebten TV-Moderator im August von seinem Job beim Morgenmagazin frei. Nach Angaben des Senders moderierte Wettervogel zwischen 2005 und 2014 das Wetter im ZDF-Morgenmagazin. Im vergangenen Jahr habe die Zusammenarbeit dann nicht fortgesetzt werden können, heißt es von Seiten des ZDF.
Trieb ihn Alkohol in den Suizid?
"Nicht können" heißt wohl, dass der Sender durchaus gerne mit Wettervogel weitergearbeitet hätte. Bild zitiert die Lebensgefährtin des 53-Jährigen: "Im Sommer 2014 machte er eine Kur". Wettervogel trank offenbar zu viel. Kostete ihn der Alkohol den geliebten Job?
Er fragte nach einer "Knarre"
In seiner Stammkneipe "Steppender Bär" unweit seiner Berliner Wohnung war Wettervogel oft anzutreffen. Der Wirt kannte den Fernsehmann und berichtet in Bild von einem Vorfall, an den er sich jetzt wieder genau erinnert: "Einmal kam er niedergeschlagen in die Kneipe und fragte, ob ihm jemand eine Knarre besorgen könne". Gäste und Wirt hatten diese Äußerung damals unter "schlechten Tag gehabt" verbucht.
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Für viele Zuschauer war er ein beliebter Wetterexperte. So schreibt etwa Sascha Smid beim Kurznachrichtendienst Twitter zu dessen Tod: „Ich hab ihm das Wetter immer abgenommen, und niemand hat es so verschmitzt präsentiert.“ Userin Madrugita twittert: „Du warst der beste Wettermann im Fernsehen.“ So auch für Laura M. Schwengber: „Ben Wettervogel war mein Lieblingswettervogel. Der einzig wahre! Danke für die unterhaltsamen Stunden. Dein Wetter war immer das schönste!“ Auch Kollegen wie Jörg Kachelmann schreiben bei Twitter: „RIP Ben.“
Vogel wurde 1961 in Reken in Nordrhein-Westfalen geboren. Der Diplom-Meteorologe studierte in München und arbeitete später für diverse Radiosender wie Antenne 1 und Antenne Thüringen. 2005 startete er beim ZDF. Und wurde so der Lieblingswettermann für ein Millionenpublikum.
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