AZ-Kritik zu Tag 3 im Dschungelcamp: Honig, Kot und Postfaktisches

Am Tag nach dem Pinkelgate ging es im Camp dann auch noch um Kot. Das war zwar ziemlich eklig, aber wieder völlig innerhalb der klassischen Parameter für voyeuristisches Trash-TV: Unterhaltung jenseits der Fremdschäm-Grenze, aber ohne Demontage psychisch kranker Personen.
von  Christoph Elzer
Heul doch (lieber nicht): Kader Loth jammert sich von einer Dschungeprüfung in die nächste.
Heul doch (lieber nicht): Kader Loth jammert sich von einer Dschungeprüfung in die nächste. © RTL

Coolangatta – Es ist wirklich gut, dass das Dschungelcamp am anderen Ende der Welt stattfindet und dementsprechend dank Zeitverschiebung erst am späten Abend bei uns gesendet wird. Denn man mag sich kaum ausmalen, was passiert wäre, wenn die "Snake Rock" Diskussion über Form, Farbe und Konsistenz von Kot über die Bildschirme geflimmert wäre, während ganz Deutschland beim Abendessen sitzt.

Im "Base Camp" ging es unterdessen auch nicht gerade niveauvoll zu. Erst zettelte Markus Majowski einen Matratzen-Zoff mit Sarah Joelle an, dem man weder intellektuell noch sprachlich folgen konnte und dann entlockte er Honey auch noch alle Details seiner "Karriere". Und der Zuschauer schüttelte ungläubig den Kopf, als ihm klar wurde, dass selbige tatsächlich genauso eindimensional verlaufen ist, wie man das bislang schon immer befürchtet hat: Ein Mann, der sich ausschließlich übers Ex-Freund-sein definiert und das nicht mal besonders abwegig findet.

Später kam dann noch hinzu, dass sich der Beau vom "Base Camp" auch zum wiederholten Male nicht von einer Ekel-Prüfung aus der Ruhe bringen ließ. Während so etwas bei den Zuschauern in den vergangenen Jahren immer wieder Bewunderung für den Kandidaten hervorrief, trugt es bei Honey leider nur dazu dabei, ihn noch langweiliger zu machen.

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Kader Loth, die Frau mit dem Opfer-Abo

Kader Loth hingegen war bei der Prüfung alles andere als stoisch und rief schließlich: "Ich bin ein Star!" – Das ist es wohl, dieses Postfaktische, von dem derzeit alle reden. Dass die von Phobien zerfressene Hanka besser performte, als die selbsternannte Diva, sagt wohl alles über Kaders Dschungeltauglichkeit aus.

Auch nach dem Ende der Prüfung jammerte Kader ohne Unterlass und ist damit als Teilnehmerin bei den nächsten Dschungelprüfungen gesetzt. So sieht es das ungeschriebene Gesetz des Telefon-Votings seit jeher vor. "Hölle, Hölle, Hölle", sang Kader am Lagerfeuer und beschrieb damit wohl ihre nächsten vom Zuschauer bestimmten Tage.

Ob Hanka tatsächlich weniger Aussetzer an Tag drei hatte, oder RTL sie einfach nur nicht mehr so explizit in Szene setzte, ist nach der aktuellen Folge unklar. Es ist jedenfalls zu begrüßen, dass sie nicht mehr so im Fokus stand. Die anderen Kandidaten boten durchaus genug eigenen Wahnsinn, um die Folge zu tragen. Außer Thomas Häßler und Fräulein Mehnke. Die waren einfach nur Dekoration. Und wer ist eigentlich diese Nicole Mieth, die angeblich dabei sein soll?

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