AZ-Kritik: So findet Ponkie den Tatort aus Wien in der ARD

Drei biblische Ritualmorde durchkreuzen Bibis Bewerbung als Leiterin für die neue Mordkommission und schweißt die stacheligen Herzblut-Tatortermittler aus Wien noch enger zusammen.
An ein virtuelles Kreuz makaber angenagelt, erhängt über einem Sack voll antiker Goldmünzen, erschlagen und erdrosselt am Bug einer Motoryacht – die blutrünstige Arbeit eines durchgeknallten Serienkillers, so hat es den Anschein für Majorin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Oberstleutnant Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) in dem spannenden Halb-Politthriller „Die Faust“ (Regie: Christopher Schier, Buch: Mischa Zickler).
Der Mörder im weißen Schutzanzug zwingt den Kommissaren ein falsches Motiv auf und verwischt sämtliche Spuren, indem er die Leichen an öffentlichen Plätzen mit tausenden DNA-Spuren drapiert. Erst eine Handy-Ortung ausserhalb der Tatzeit führen Eisner und Fellner auf die Spur des Universitätsprofessors Nenad Ljubic (Mi(s)el Mati(c)evic), der die wahre Identität der drei Ermordeten kennt. Als wichtige Revolutionsführer der Bürgerrechtsbewegungen Osteuropas drohten sie Ljubic als CIA-Doppelagent zu enttarnen. Eine leicht überkonstruierte Polit-Geschichte mit solider Wiener-Schmäh Polizeiarbeit.
Trotz der alljährlichen Erneuerungsrede von Polizeichef Ernst Rauter (Hubert Kramar), dessen Motivationspunkte Fellner und Eisner schon in- und auswendig auf ihrer Liste abhaken, bleibt auch diesmal alles beim Alten: zwiespältige Gefühle - Bibi bleibt bei Moritz.