AZ-Kritik: Der Zuschauer ist nicht blöd

Das ARD-Interview mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan schlägt hohe Wellen. "Einen wie Erdogan hören wir zehn Meter gegen den Wind lügen", sagt AZ-Kolumnistin Ponkie.
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Das Interview in der ARD mit dem türkischen Präsidenten wird scharf kritisiert.
az-screenshot/ard-mediathek Das Interview in der ARD mit dem türkischen Präsidenten wird scharf kritisiert.

München - Was lehrt uns das Fernsehen täglich von Neuem? Wie die Sprache von den Politikern benutzt werden kann, um sich selbst und ihr Erscheinungsbild in den Medien schönzureden. Und so vorsichtig und diplomatisch gewandt der Interviewer vom BR seine Samthandschuh-Fragen an den türkischen Staatspräsidenten Erdogan auch formulierte, so ungetarnt ließ der Herr Staatspräsident (wie sagt man doch gleich?) die Sau raus.

Lesen Sie hier: Erdogan - "Das Volk will die Todesstrafe"

Denn er hält sich für den Größten und Stärksten und will, dass das alle anderen auch glauben. Ein Psycho-Test für geübte Fernsehzuschauer, die gelernt haben, Redner-Rabulistik und gewünschtes Medien-Erscheinungsbild auf keinen Fall zu verwechseln. Und im Gegensatz zu den berühmten drei Affen (nichts sehen, nichts hören, nichts sagen) haben wir längst gelernt, auch die Untertöne zu hören und uns die Zwischentöne dazuzudenken.

Wir haben ein Spezial-Ohr für falsche Töne. Und einen wie Erdogan hören wir zehn Meter gegen den Wind lügen. Also keine Sorge: Der Zuschauer ist nicht so blöd, wie Erdogan hofft.

 

 

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